New York – An den US-Börsen haben die Anleger am Dienstag weiterhin vorsichtig agiert. Die wichtigsten Indizes bewegten sich nur wenig und hielten sich so dicht unter Rekordniveau. Nachdem am Freitag erneut Höchststände erreicht worden waren, hatten Dow & Co zu Wochenbeginn nahezu stagniert. Das könnte bis Donnerstag so bleiben, denn dann stehen die Inflationsdaten der weltgrössten Volkswirtschaft auf der Agenda. Am Freitag richtet sich der Blick zudem auf den ISM-Indikator aus der Industrie, der wichtige Hinweise auf den konjunkturellen Zustand der US-Wirtschaft gibt.
Der Leitindex Dow Jones Industrial gab am Dienstag um 0,25 Prozent auf 38 972,41 Punkte nach. Der marktbreite S&P 500 gewann 0,17 Prozent auf 5078,18 Zähler. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,21 Prozent auf 17 971,05 Zähler nach oben.
Die im Wochenverlauf anstehenden Inflations- und ISM-Daten könnten sich auch auf die geldpolitischen Entscheidungen der Notenbank auswirken. Die Hoffnungen auf rasche Zinssenkungen haben sich bereits in den Zeitraum Mai/Juni nach hinten verschoben. Grund ist die zwar rückläufige, aber weiter hohe Teuerung bei zugleich robusten Wirtschafts- und Arbeitsmarktdaten. Sollte es nun, wie von einigen Experten erwartet, im Januar tatsächlich einen Preisschock gegeben haben, wäre dies, zusammen mit Verbesserungen beim ISM-Industrie-Index, ein weiterer Rückschlag für jene, die auf rasche und kräftige Zinssenkungen setzen.
Unter den grössten Verlierern im Dow fielen die Aktien von Unitedhealth um mehr als zwei Prozent. Das Justizministerium habe eine kartellrechtliche Untersuchung gegen den Krankenversicherer eingeleitet, berichtete das «Wall Street Journal». Der Konzern lehnte eine Stellungnahme dazu ab.
Mit einem Plus von 0,8 Prozent zählten die Papiere von Apple hingegen zu den grössten Gewinnern. Der Technologiekonzern gibt Kreisen zufolge die Entwicklung eines eigenen Elektroautos auf. Die Mitarbeiter des Projekts seien von der Ankündigung überrascht worden, schrieb die Nachrichtenagentur Bloomberg. Viele von ihnen sollten künftig an Künstlicher Intelligenz arbeiten, hiess es unter Berufung auf informierte Personen. Von Apple gab es zunächst keinen Kommentar zu dem Bericht.
Am Nasdaq-100-Ende büssten die Aktien von Workday vier Prozent ein. Der Softwarekonzern hatte mit seiner Prognose für den Abonnement-Jahresumsatz enttäuscht. Zudem kündigte das Unternehmen an, den Software-Entwickler Hiredscore kaufen zu wollen.
Der Videokonferenzdienst Zoom war auch nach dem Ende des Corona-Booms weiter gewachsen und hatte die Erwartungen am Markt übertroffen. Dies, der Geschäftsausblick und angekündigte Aktienrückkäufe gaben Anlegern neue Zuversicht: Die Anteilscheine gewannen acht Prozent.
Angesichts zunehmender Konkurrenz kämpft der Robotersauger-Pionier iRobot mit Umsatzrückgängen. Im vergangenen Jahr fiel der Erlös um rund ein Viertel und war besonders stark auf dem US-Heimatmarkt zu spüren. Unter dem Strich stand ein Verlust zu Buche und auch für das laufende Jahr wird mit einem Minus gerechnet. Die Papiere fielen um knapp drei Prozent.
Der Euro wurde zum Börsenschluss an der Wall Street mit 1,0845 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0856 (Montag: 1,0852) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9211 (0,9215) Euro.
Am US-Rentenmarkt sank der Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen (T-Note-Future) um 0,06 Prozent auf 109,55 Punkte. Die Rendite legte im Gegenzug auf 4,31 Prozent zu. (awp/mc/pg)