US-Schluss: Dow Jones gibt 1,92% auf 16’001,89 Punkte ab
New York – Sorgen um einen weltweiten Wirtschaftsabschwung haben am Montag die US-Börsen wieder fest im Griff gehabt. Auslöser waren schwache Industriedaten aus China, die den Rohstoffsektor weiter unter Druck setzten und auch spürbar auf die Ölpreise drückten. Der Dow-Jones-Industrial-Index ging mit einem Abschlag von 1,92 Prozent auf 16 001,89 Punkten aus dem Handel. Der breite S&P-500-Index sank um 2,57 Prozent auf 1881,77 Punkte. An der technologielastigen Nasdaq-Börse fiel der Auswahlindex Nasdaq 100 um 2,87 Prozent auf 4103,47 Punkte.
In China waren im August die Gewinne der Industrieunternehmen den dritten Monat in Folge gesunken und auch aus den USA kamen teils schwache Daten. So waren dort im August die noch nicht vollständig abgeschlossenen Hausverkäufe überraschend zurückgegangen. Dass der Chef der regionalen US-Notenbank von New York, William Dudley, eine Leitzinserhöhung noch für dieses Jahr signalisierte, hatte hingegen keinen grösseren Einfluss auf die Aktienkurse.
Zurzeit seien die Schwankungen am Aktienmarkt beträchtlich und die Märkte nicht berechenbar, sagte ein Börsianer. Er verwies auf den gesamtwirtschaftlichen Hintergrund samt der wachsenden Sorgen um das globale Wachstum, und auch auf die Möglichkeit, dass die US-Notenbank bereits im Oktober nun die Leitzinsen anheben könnte.
Besonders kräftig litten erneut Papiere aus der Biotech-Branche. Der Nasdaq Biotech Index hatte bereits in der vergangenen Woche den kräftigsten Verlust seit vier Jahren verbucht. Die Aktien von BioMarin oder Regeneron etwa sackten weiter ab und verbuchten nun am Ende des Nasdaq 100 ein Minus von zwischen 7,5 und 8,5 Prozent. Mylan verloren etwas mehr als 6 Prozent und Biogen etwas mehr als 4 Prozent.
Ebenfalls weiter abwärts ging es für die Autowerte. Die Aktien von Ford und GM sanken jeweils um rund 3 Prozent. Ein Minus von mehr als 7 Prozent verbuchte zudem der Mobilfunk-Konzern Sprint , der im kommenden Jahr erneut eine grosse Frequenzauktion sausen lassen will. Die Facebook-Aktien verloren 3,8 Prozent. Zum dritten Mal in weniger als zwei Wochen fiel das weltgrösste Online-Netzwerk für viele Nutzer eine Zeitlang aus.
Alcoa-Papiere hingegen zählten am US-Aktienmarkt zu den Favoriten mit einem Plus von knapp 6 Prozent. Der Aluminiumkonzern spaltet sich auf: Die klassische Herstellung von Rohmaterialien wird von technologisch anspruchsvolleren Produkten getrennt. Beide Bereiche sollen an der Börse gehandelt werden.
Fusionsthemen bewegten ebenfalls. Die Papiere des Kabelriesen Liberty Global büssten rund 10 Prozent ein, nachdem eine Einigung mit dem britischen Telekomkonzern Vodafone über einen Tausch von Geschäftsteilen gescheitert war. In der Gasbranche sackten die Aktien von Energy Transfer Equity (ETE) um rund 13 Prozent ab und die von Williams rund 12 Prozent. Die vom Pipeline-Magnat Kelcy Warren kontrollierte ETE kauft den Gasspezialisten Williams für rund 37,7 Milliarden US-Dollar inklusive Schulden.
Der Euro stieg im US-Handel wieder deutlich über 1,12 Dollar und stand zum Börsenschluss an der Wall Street bei 1,1230 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1170 (Freitag: 1,1151) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8953 (0,8968) Euro. Am US-Rentenmarkt gewannen richtungsweisende zehnjährige Anleihen 19/32 Punkte auf 99 4/32 Punkte hinzu und rentierten mit 2,10 Prozent. (awp/mc/pg)