US-Schluss: Gewinne nach Kompromiss im US-Budgetstreit
New York – Nach der vorläufigen Einigung im US-Budgetstreit hat der US-Aktienmarkt am Mittwoch deutlich zugelegt. Der Dow Jones Industrial verbuchte den grössten Tagesgewinn seit fast sieben Monaten und schloss 2,35 Prozent höher bei 13.412,55 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500-Index rückte um 2,54 Prozent auf 1.462,42 Punkte vor. An der Technologiebörse Nasdaq ging es für den Composite-Index um 3,07 Prozent auf 3.112,26 Punkte nach oben, und der Auswahlindex Nasdaq 100 gewann 3,21 Prozent auf 2.746,47 Punkte.
Es herrsche Erleichterung, dass die Fiskal-Klippe umschifft worden sei, sagten Börsianer. Zuvor hatte nach dem Senat auch das US-Repräsentantenhaus einem Kompromiss zugestimmt, der Steuererhöhungen für Millionen Amerikaner zurücknimmt und massive Ausgabenkürzungen zunächst zurückstellt. In den kommenden Wochen seien allerdings weitere Schritt notwendig. Zudem war der ISM-Einkaufsmanagerindex Industrie im Dezember über die Wachstumsschwelle von 50 Punkten gestiegen. Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen wertete dies positiv, da sich eine Fortsetzung des moderaten US-Wachstums abzeichne.
Alle im Dow Jones Industrial gelisteten Aktien verzeichneten Gewinne. Zu den gefragtesten Werten gehörten Caterpillar mit plus 4,38 Prozent, die von einem positiven Analystenkommentar profitierten, sowie Hewlett-Packard mit einem Aufschlag von 5,40 Prozent. Letztere hatten 2012 allerdings als mit Abstand schlechtester Indextitel fast die Hälfte ihres Wertes eingebüsst.
Die Anteilsscheine von Boeing verteuerten sich am Mittwoch um 2,27 Prozent. Der Flugzeugbauer hatte einen Milliardenauftrag von der weltgrössten Flugzeugleasinggesellschaft ACG über 60 Maschinen des Typs 737 Max erhalten.
Im S&P 500 setzten sich die Papiere von United States Steel mit plus 8,46 Prozent auf 25,89 US-Dollar Index-Spitze. Die Analysten der Credit Suisse hatten die Titel zuvor auf «Outperform» hochgestuft und ein Kursziel von 30,00 Dollar genannt.
An der Nasdaq rückten Apple um drei Prozent vor. Der iPhone-Hersteller hatte seine US-Patentvorwürfe gegen das neue Smartphone Galaxy S3 Mini von Samsung zurückgezogen, weil die Südkoreaner das Gerät nicht in den USA verkaufen wollen. Zugleich behält sich Apple aber das Recht vor, den Vorwurf der Patentverletzung neu aufzugreifen, wenn sich das ändern sollte. Daneben muss Samsung US-Verkaufszahlen für diverse Geräte öffentlich machen. Händler verwiesen zudem darauf, dass sich bei den Apple-Aktien nach den Kursverlusten der vergangenen Monate eine Bodenbildung vollziehen könnte.
Einen Kurssprung um knapp 48 Prozent auf 12,19 Dollar gab es bei den Aktien von Zipcar . Der US-Autovermieter Avis Budget will den nach eigenen Angaben weltweit führenden Carsharing-Anbieter für 12,25 Dollar je Aktie schlucken. Die Papiere von Avis Budget verteuerten sich um fast fünf Prozent. Das Unternehmen rechnet mit jährlichen Kosteneinsparungen von 50 bis 70 Millionen Dollar durch den Zusammenschluss.
Der Kurs des Euro sank im US-Handel auf bei 1,3184 Dollar, nachdem sich die Gemeinschaftswährung im Tagesverlauf noch der Marke von 1,33 Dollar genähert hatte. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,3262 (Montag: 1,3194) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7540 (0,7579) Euro. (awp/mc/pg)