US-Schluss: Verluste – Dow Jones fällt unter 16.000 Punkte
New York – Die Unruhe an den Finanzmärkten der Schwellenländer hat die US-Börsen am Freitag belastet. Der Dow Jones Industrial und der breiter gefasste S&P 500 standen erstmals seit Mitte Dezember wieder unter den Marken von 16.000 beziehungsweise 1800 Punkten.
Zum Handelsende verbuchte der US-Leitindex ein Minus von 1,96 Prozent auf 15 879,11 Punkte. Auf Wochensicht bedeutet das einen Rücksetzer um 3,52 Prozent. Für den breiter gefassten S&P 500 Index ging vor dem Wochenende um 2,09 Prozent auf 1790,29 Punkte nach unten, und der Nasdaq 100 büsste 2,00 Prozent auf 3541,48 Punkte ein.
An den Börsen der Schwellenländer nahm die Nervosität deutlich zu. Als Auslöser der Verunsicherung gelten Wachstumssorgen unter anderem mit Blick auf China, politische Unwägbarkeiten und die Furcht vor einer weiteren Billiggeld-Drosselung der US-Notenbank Fed. Händler Markus Huber vom Londoner Broker Peregrine & Black sprach angesichts der in seinen Augen zu rasanten Kursgewinne an den westlichen Börsen in den vergangenen Monaten allerdings nur von einer Atempause. Investoren seien nicht bereit weiter Geld zu investieren, so lange die erwartete Beschleunigung des Weltwirtschaftswachstums nicht klarer erkennbar werde.
Die grössten Verlierer im US-Leitindex waren die Aktien von General Electric, 3M und Boeing. Sie sackten um jeweils knapp 3,3 Prozent ab.
Im Fokus standen aber insbesondere Unternehmen mit aktuellen Geschäftszahlen. Der Softwarekonzern Microsoft sorgte dank des Verkaufserfolgs der neuen Spielekonsole Xbox One für eine positive Überraschung. Die Titel zogen als einer von nur drei Gewinnern im Dow Jones um 2,09 Prozent an. Auf Platz zwei folgten die Papiere von Procter & Gamble mit plus 1,20 Prozent. Auch der Konsumgüterriese konnte die Anleger mit seinem Geschäftsbericht überzeugen.
Für die Aktien der Kaffeehaus-Kette Starbucks ging es um 2,17 Prozent nach oben. Ein Analyst lobte die gute Geschäftsentwicklung im Vergleich zu anderen Einzelhändlern im abgelaufenen Quartal. Dem Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb half hingegen auch eine überraschend gute Gewinnentwicklung im Schlussquartal nicht. Die Aktien büssten 5,58 Prozent ein. Händler verwiesen auf verhaltene Unternehmensaussagen zu den Fortschritten bei einer Krebs-Kombinationstherapie.
Die Resultate des Mischkonzerns Honeywell und des Druckerherstellers Xerox trübten die Laune der Anleger. Honeywell-Aktien fielen um 1,48 Prozent, Xerox-Titel sackten nach verfehlten Markterwartungen um 4,50 Prozent ab.
Abseits der Berichtssaison sorgte der Pharmagrosshändler McKesson für Gesprächsstoff. Wenige Tage nach dem gescheiterten Versuch, den Stuttgarter Konkurrenten Celesio zu kaufen, sind die Amerikaner jetzt so gut wie am Ziel. Sie legten am Donnerstagabend erneut eine Offerte für Celesio vor. Anders als beim ersten Gebot haben sie sich dieses Mal aber bereits knapp 76 Prozent der Anteile gesichert. Der Kauf soll nun schnell über die Bühne gehen. Die McKesson-Papiere gewannen vor dem Wochenende 0,78 Prozent. (awp/mc/upd/ps)