US-Schluss: Fed lässt Anleger kalt
New York – Die Sitzung der US-Notenbank Fed hat den US-Aktienmarkt zur Wochenmitte kalt gelassen. Die Aussagen der Notenbanker um die Präsidentin Janet Yellen enthielten Beobachtern zufolge kaum etwas Neues, so dass sich die Kursreaktionen in überschaubaren Grenzen hielten. Der Dow Jones Index stieg am Mittwoch um 0,25 Prozent auf 23435,01 Punkte. Er hatte zuvor im frühen Handel ein Rekordhoch erreicht, ebenso wie der marktbreite S&P-500 und der technologielastige Nasdaq-100. Nach der Oktober-Rally rechnen nun immer mehr Marktakteure mit einer Rally zum Jahresende.
Die US-Notenbank Fed hatte den Leitzins nicht verändert, hält sich aber die Möglichkeit einer Anhebung im Dezember offen. Darauf deuten Äusserungen der Fed selbst sowie Kommentare von Analysten hin. Der Zinsentscheid vom Mittwoch stand ohnehin im Schatten der Führungsdebatte. Nach wie vor ist unklar, wer ab dem kommenden Jahr die wohl mächtigste Notenbank der Welt führen wird. Es wird erwartet, dass US-Präsident Donald Trump am Donnerstag für mehr Klarheit sorgt.
Der S&P 500 legte um 0,16 Prozent auf 2579,36 Punkte zu. Der Nasdaq 100 , der zuletzt drei Tage in Folge auf Rekordstände gestiegen war, schloss prozentual unverändert bei 6248,65 Punkten.
Unter den Einzelwerten sprangen die Papiere des Kosmetikkonzerns Estee Lauder mit einem Plus von mehr als 9 Prozent auf ein Rekordhoch. Vor allem mit Blick auf eine starke Expansion in China hatte das Unternehmen die Ziele für Umsatz und Gewinn in diesem Jahr nach oben geschraubt.
Der Online-Rabattanbieter Groupon hatte die Prognose für den operativen Gewinn (Ebitda) in diesem Jahr ebenfalls erhöht. Der Kurs stieg daraufhin um 7,34 Prozent. In einer Telefonkonferenz teilte Groupon mit, dass sich alle Absatzmärkte zuletzt besser entwickelt hätten.
Kursgewinne prägten die Automobilbranche. Bei Ford war das Absatzplus im Oktober deutlich höher ausgefallen als erwartet. Die Papiere des Autobauers legten um 0,65 Prozent zu. Fiat Chrysler hatte dagegen im Oktober weniger Pkw abgesetzt als erwartet. Das lastete jedoch nicht auf dem Kurs, der um 1,33 Prozent stieg. Auch bei General Motors blieben die Verkaufszahlen hinter den Erwartungen zurück. Der Kurs legte trotzdem leicht zu.
Eine Hochstufung der Aktien von American Airlines durch die Investmentbank JP Morgen auf «Overweight» von «Neutral» liess den Kurs der Fluggesellschaft um 2,18 Prozent anziehen.
Die Geschäftsprognosen von Electronic Arts kamen bei Anlegern nicht gut an, der Kurs des Spieleentwicklers rutschte um 4,29 Prozent ab. Investoren waren zuletzt bereits enttäuscht, nachdem das Unternehmen den Start des Spiels «Star Wars» um einige Wochen verschoben hatte.
Pfizer-Aktien gewannen 0,57 Prozent. Der Analyst Chris Schott von JPMorgan bestätigte die Einschätzung «Overweight» nach den Geschäftszahlen des Pharmakonzerns. Pfizer bleibe gut aufgestellt für einen besseren Wachstumstrend nach 2019, urteilte der Experte.
Bei Apple nahmen Anleger einen Tag vor den Zahlen des iPhone-Herstellers zum dritten Quartal Kursgewinne mit. Die Aktie war mit einem Abschlag von 1,27 Prozent das Schlusslicht im Dow Jones Index. Zuvor war sie allerdings in drei Börsentagen um mehr als 7 Prozent immer wieder auf Rekordstände gestiegen. (awp/mc/ps)