New York – Die Wall Street hat auch am Dienstag eine Berg- und Talfahrt hingelegt und letztendlich ihre steile Abwärtsbewegung der vergangenen Handelstage fortgesetzt. Der Dow Jones Industrial endete aufgrund einer rasanten Abwärtswelle im Schlussgeschäft mit einem Minus von 1,29 Prozent bei 15 666,44 Punkten. Im New Yorker Vormittagsgeschäft hatte er noch um mehr als zweieinhalb Prozent zugelegt. Damit verzeichnete der Leitindex den tiefsten Schlusstand seit mehr als 18 Monaten und vergrösserte den Verlust der vergangenen fünf Handelstage auf mehr als 10 Prozent.
Der marktbreite S&P-500-Index fiel am Dienstag um 1,35 Prozent auf 1867,62 Punkte. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 büsste 0,55 Prozent auf 4016,32 Punkte ein.
Dank einer Leitzinssenkung in China hatten die US-Börsen am Dienstag zunächst zu einer Erholung vom jüngsten Kursverfall angesetzt. Unterstützend wirkten dabei auch deutlich anziehende Rohstoffnotierungen, die zuvor mehrjährige Tiefstände erreicht hatten. Zudem hätten die heftigen globalen Marktverwerfungen Hoffnungen geschürt, dass die US-Notenbank Fed ihre bislang für September erwartete Zinserhöhung nun verschieben könnte, hiess es.
Frische US-Konjunkturdaten gaben dem Handel am Dienstag nur wenig Impulse. In den USA hatte sich die Verbraucherstimmung im August überraschend stark aufgehellt. Der entsprechende Konsumklima-Indikator war um 10,5 Punkte auf 101,5 Zähler nach oben geklettert, während Analysten mit 93,4 Punkten gerechnet hatten. Die Verkäufe neuer Häuser im Juli waren dagegen weniger als erwartet gestiegen und die Preise am US-Wohnimmobilienmarkt waren im Juni überraschend gefallen.
Kursbewegende US-Unternehmensnachrichten waren wie schon am Vortag Mangelware. Die Aktien von Best Buy sprangen dank starker Quartalssahlen um 12,57 Prozent hoch. Die Elektronikhandelskette hatte mit ihrem Quartalsgewinn für eine positive Überraschung gesorgt. Auch der Umsatz übertraf die Analystenschätzungen deutlich. Die Monsanto-Papiere verloren hingegen 4,41 Prozent. Der Agrarkonzern hebt einem Medienbericht zufolge sein Kaufgebot für den schweizerischen Konkurrenten Syngenta an.
Die Anteilsscheine von Pepco brachen um 16,47 Prozent auf 22,51 US-Dollar ein, nachdem die Regulierungsbehörde von Washington D.C. die Übernahme des Versorgers durch den Wettbewerber Exelon untersagt hatte. Die Regulierer des US-Bundesstaates Maryland hatten die Transaktion noch im Mai unter Auflagen genehmigt. Exelon-Papiere verloren 6,86 Prozent.
Einige Technologiewerte, die zum Wochenauftakt besonders heftig unter die Räder gekommen waren, glänzten zunächst mit deutlichen Kursaufschlägen, die letztlich aber fast alle verpufften. Im Dow waren Apple mit einem zuletzt nur noch mageren Plus von 0,60 Prozent Tagesgewinner. Die Titel des iPhone-Herstellers waren am Montag zeitweise um 13 Prozent abgestürzt. Daneben beendeten im weltweit bekanntesten Aktienindex nur noch die Papiere des Unterhaltungskonzerns Walt Disney den Handelstag mit einem Plus (+0,56%). Für die Papiere des Videostreaming-Dienstes Netflix ging es nach dem Kursrutsch vom Vortag um 4,79 Prozent aufwärts.
Der Kurs des Euro hat nach dem gestrigen Höhenflug wieder nachgegeben. Zuletzt wurde die europäische Gemeinschaftswährung mit 1,1513 Dollar gehandelt. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen fielen um 19/32 Punkte auf 99 6/32 Punkte und rentierten mit 2,09 Prozent. (awp/mc/pg)