US-Schluss: Dow mit Plus von 0,2% bei 19’275 Punkten

Boerse

New York – Das gescheiterte Referendum in Italien hat am New Yorker Aktienmarkt am Montag kaum interessiert. Der US-Leitindex Dow Jones kletterte gleich zu Handelsbeginn auf ein Rekordhoch und arbeitete sich im Zuge überraschend starker ISM-Dienstleistungsdaten sowie zunächst weiter steigender Ölpreise in Richtung 19 300 Punkte vor. Bereits Europas Börsen hatten auf das Nein zu einer Verfassungsreform in Italien gelassen reagiert und überwiegend Gewinne eingefahren.

Nachdem der Dow schliesslich bei 19 274,85 Punkten ein historisches Hoch erreicht hatte, verlor er an Fahrt und schloss mit einem moderaten Plus von 0,24 Prozent bei 19 216,24 Punkten. Als Hemmschuh erwiesen sich letztlich die dann doch wieder spürbar rückläufigen Ölpreise. Der breiter gefasste S&P 500 stieg um 0,58 Prozent auf 2204,71 Punkte und ist damit keine ganzen 10 Punkte mehr von seinem jüngsten Rekordhoch entfernt. Der Technologiewerte-Index 100 gewann 0,82 Prozent auf 4778,14 Punkte.

Die Aufmerksamkeit der Anleger richtete sich abgesehen von der Ölpreisentwicklung vor allem auf die November-Daten des Institute for Supply Management (ISM) zur Stimmung der Dienstleister. Die Daten legten nicht nur stärker als erwartet zu, sondern konnten laut Analyst Ulrich Wortberg von der Helaba auch den Rückgang im Vormonat überkompensieren. «Das Niveau ist hoch und das Wachstumsszenario intakt», fügte er an und sieht in den Daten einen weiteren Baustein dafür, dass die US-Notenbank Fed den Leitzins in der nächsten Woche anheben wird.

Unternehmensseitig war die Nachrichtenlage weitgehend ruhig. Die Papiere von Nike – bislang im Jahresverlauf die mit Abstand schwächsten im Dow mit einem Minus von rund 17 Prozent – legten an der Index-Spitze zuletzt um 2,75 Prozent auf 51,85 US-Dollar zu. Die britische Investmentbank HSBC hatte die Aktien des Sportartikelherstellers von «Hold» auf «Buy» hochgestuft und das Kursziel von 56 auf 60 Dollar angehoben. Die Realität ist laut Analyst Erwan Rambourg nicht so trostlos, wie es der Aktienkurs von Nike vermuten lasse. Er hält die Aktien mit Blick auf 2017 und darüber hinaus für eine gute Investment-Chance.

Die Anteilsscheine von Goldman Sachs gewannen an zweiter Stelle im Dow 2,32 Prozent und profitierten davon, dass die HSBC die Titel mit «Buy» startete. Analyst Alevizos Alevizakos sieht die Investmentbank wegen erwarteter anziehender Erträge und nachlassendem Regulierungsdruck als wertversprechende Anlagemöglichkeit.

Aktien aus dem Pharma- und Gesundheitsbereich zählten dagegen zu den grössten Verlierern. Im Dow gaben die Papiere des Krankenversicherers UnitedHealth Group 1,93 Prozent ab und die des Arzneimittelherstellers Merck büssten 1,44 Prozent ein. Im Nasdaq-Auswahlindex rangierten die Titel des Biotechnologiekonzerns Biogen unter den Schlusslichtern mit minus 2,35 Prozent.

Der Euro legte im US-Handel weiter zu und wurde zur Schlussglocke an der Wall Street bei 1,0763 Dollar gehandelt. Im asiatischen Handel war er noch bis auf auf 1,0506 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit März 2015 gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0702 (Freitag: 1,0642) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9344 (0,9397) Euro. Am US-Rentenmarkt zeigten sich richtungsweisende zehnjährige Staatsanleihen unverändert bei 96 19/32 Punkten und rentierten mit 2,385 Prozent. (awp/mc/pg)

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