New York – Vor dem Arbeitsmarktbericht am Freitag haben sich die US-Standardaktien kaum von der Stelle bewegt. Die Anleger hielten sich am Donnerstag laut Börsianern zurück und warteten ab, ob die US-Notenbank beim Schliessen der Geldschleuse das Tempo forciere. Eine freundliche Entwicklung am Arbeitsmarkt könnte die Fed veranlassen, ihre konjunkturstützenden Anleihekäufe schneller als gedacht zurückzufahren. Der überraschend deutliche Rückgang der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche deutete in diese Richtung.
Der Dow Jones Industrial pendelte um seinen Schlusskurs und fiel am Ende um 0,11 Prozent auf 16 444,76 Punkte. Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es um 0,03 Prozent auf 1838,13 Punkte nach oben. An der Nasdaq büsste der Auswahlindex Nasdaq 100 0,42 Prozent auf 3552,58 Punkte ein.
US-Arbeitsmarktdaten stehen derzeit besonders im Fokus der Finanzmärkte. Bereits zur Wochenmitte hatte sich gezeigt, dass die Beschäftigung des Privatsektors in den USA im Dezember stärker als erwartet gestiegen war. Die Erwartungshaltung der Anleger an den Arbeitsmarktbericht für Dezember sei derzeit hoch, sagte Analyst Jens Klatt vom Broker FX. Deshalb sei aber auch das Enttäuschungspotenzial hoch.
Nach Handelsende am Donnerstag läutete der Aluminiumhersteller Alcoa die Berichtssaison ein. Der Quartalsgewinn fiel niedriger als erwartet aus, woraufhin die Aktien im nachbörslichen Handel unter Druck gerieten. Zuvor waren die Papiere bereits im regulären Handel um 1,29 Prozent gefallen. Das Unternehmen muss wegen eines Bestechungsfalls tief in die Tasche greifen.
Nach Angaben des Research-Unternehmens Factset haben die Analysten indes die Erwartungen an die Unternehmen aus dem S&P-500-Index markant reduziert. Während nun ein durchschnittliches Wachstum des Gewinns je Aktie von 6,3 Prozent prognostiziert wird, waren die Experten Ende September noch von einem Plus von 9,6 Prozent ausgegangen.
Im Dow zählten die Titel der Telekommunikationsunternehmen Verizon und AT&T mit Verlusten von rund zwei Prozent zu den schwächsten Werten. Ausserhalb des Leitindex indes zogen die Aktien von Macy’s um 7,64 Prozent an, nachdem der Einzelhändler einen besser als vom Markt erwarteten Ausblick auf 2014 gegeben hatte. Papiere von J.C. Penney gewannen nach dem deutlichen Vortagesverlust auch dank einer positiven Analystenstudie nun 3,66 Prozent.
Die Titel von Bed Bath and Beyond aber brachen um mehr als zwölf Prozent ein. Der Einzelhändler für Küchen- und Badbedarf hatte für das dritten Geschäftsquartal einen unerwartet niedrigen Reingewinn gemeldet. Auch die Ertragsprognose konnte nicht überzeugen.
Der Konzern McKesson erhöhte kurz vor Abschluss der Angebotsfrist den Preis für den Stuttgarter Pharmagrosshändler Celesio und erkaufte sich damit die Zustimmung des Grossaktionärs und Hedgefonds-Investors Paul Singer. McKesson bietet nun 23,50 Euro je Aktie statt 23,00 Euro. Während die Aktien von Celesio das Xetra-Hauptgeschäft 1,43 Prozent tiefer bei 24,15 Euro beendeten, zogen die Anteilsscheine von McKesson zum Handelsschluss in den USA um mehr als drei Prozent an. (awp/mc/upd/ps)