New York – Technologiewerte haben bei den US-Anlegern nach dem Ende ihrer Rally weiter einen schweren Stand. Einem zögerlichen Stabilisierungsversuch im frühen Handel folgte am Freitag im Nasdaq 100 mit 10’945 Punkten der Rutsch auf einen neues Tief seit vier Wochen. Letztlich schloss der Auswahlindex der Tech-Börse Nasdaq dann 0,60 Prozent tiefer bei 11’087,40 Punkten. Von seinem Rekordhoch in der Vorwoche bei 12’439 Punkten ist er inzwischen deutlich entfernt.
Der Dow Jones Industrial konnte sich mit plus 0,48 Prozent derweil etwas erholen auf 27’665,64 Punkte. Nach der sehr schwachen Vorwoche mussten die Anleger damit in der feiertagsbedingt verkürzten Handelswoche einen weiteren Verlust von 1,7 Prozent hinnehmen. Der marktbreite S&P 500 verabschiedete sich mit plus 0,05 Prozent am Freitag kaum verändert auf 3340,97 Punkten ins Wochenende. Für neuen Aufschwung könnte in der kommenden Woche die US-Zentralbank Federal Reserve (Fed) sorgen, wenn sie abermals eine noch für lange Zeit lockere Geldpolitik bekräftigt.
An der Dow-Spitze erklommen Nike-Papiere ein weiteres Rekordhoch und gewannen letztlich 2,8 Prozent. Seit die Anteilsscheine des Sportartikelherstellers im August erstmals einen neuen Höchststand erreichten, nutzen Anleger jede Gelegenheit zum Einstieg.
Noch stärker gefragt sind zuletzt Fedex, die mit plus 3,7 Prozent ein weiteres Hoch seit 2018 erklommen. Analyst Jordan Alliger von Goldman Sachs machte den Investoren Hoffnung auf einen guten Quartalsbericht in der kommenden Woche. Auch Boeing legten zu. Ihr nach zwei verheerenden Abstürzen weltweit mit Startverboten belegter Krisenjet 737 Max kommt einer Wiederzulassung näher.
Dagegen brachen die Papiere von Nikola um weitere 14,5 Prozent ein. Nach dem Kurssprung vom Dienstag ging es für die Papiere des Hybrid-Truck-Entwicklers bereits um mehr als 40 Prozent abwärts. Nachdem tags zuvor ein kritischer Bericht eines Research-Dienstes Leerverkäufer auf den Plan gerufen hatte, vermissten die Anleger eine detaillierte Stellungnahme des Unternehmens, erklärte Marktanalyst Neil Wilson von Markets.com. Nikola hatte dem Urheber nur marktmanipulierende Absichten mit unwahren Behauptungen vorgeworfen und eine Anwaltskanzlei mit der Prüfung rechtlicher Schritte beauftragt.
Der Euro hat seine Stabilisierung am Freitag fortgesetzt. Am Abend kostete die Gemeinschaftswährung 1,1845 US-Dollar, lag damit allerdings noch deutlich unter dem Höchststand vom Donnerstag bei zeitweise über 1,19 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1854 (Donnerstag: 1,1849) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8436 (0,8440) Euro.
Die Kurse von US-Staatsanleihen haben sich kaum bewegt. Richtungweisende Zehnjährige legten 3/32 auf 99 18/32 Punkte zu. Sie rentierten mit 0,667 Prozent. (awp/mc/ps)