US-Schluss: «Glorreiche Sieben» ziehen Nasdaq nach unten

New York: – Am US-Aktienmarkt ist die Vorsicht zurückgekehrt. Vor allem die überwiegend mit Technologiewerten bestückte US-Börse Nasdaq gab am Mittwoch Gewinne aus den vergangenen Handelstagen ab. Hier schlugen insbesondere die kräftigen Kursverluste der sogenannten «Glorreichen Sieben», der sieben grössten und bedeutendsten Tech-Werte, ins Kontor. Auch der bekannteste Wall-Street-Index Dow Jones Industrial wurde von der negativen Stimmung der Technologiebranche erfasst und schloss nach anfänglichen moderaten Gewinnen leicht in der Verlustzone.
Nach dem tags zuvor veröffentlichten, schwachen Verbrauchervertrauen ist die Unsicherheit wieder da. Ausserdem will Donald Trump im Tagesverlauf Zölle ankündigen, die auf die Autoindustrie der EU abzielen.
Der Dow Jones Industrial verlor letztlich 0,31 Prozent auf 42.454,79 Punkte. Der marktbreite S&P 500 sank um 1,12 Prozent auf 5.712,20 Punkte. Der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 sackte um 1,83 Prozent auf 19.916,99 Zähler ab. Damit behauptet sich aktuell nur noch der US-Leitindex Dow oberhalb der 200-Tage-Linie, die den längerfristigen Trend signalisiert.
Dass im Februar die Aufträge für langlebige Güter überraschend leicht gestiegen anstatt wie erwartet zurückgegangen waren, war keine Stütze für die Aktienkurse in den USA. Die Sorge über die wirtschaftlichen Auswirkungen eines globalen Handelskrieges dämpfe die Risikobereitschaft, was US-Aktien aktuell immer wieder zu spüren bekämen, sagte ein Marktbeobachter. Hinzu kam, dass die Rohöllagerbestände in den USA in der vergangenen Woche überraschend gefallen waren. Analysten hatten hingegen mit einem Anstieg der Vorräte gerechnet.
Die Aktien der «Glorreichen Sieben» – Alphabet, Amazon, Apple, Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla – verloren allesamt. Am kräftigsten gaben Nvidia mit 5,7 Prozent und Tesla mit 5,6 Prozent nach. Am besten hielten sich Apple mit einem Abschlag von 1,0 Prozent.
Gegen den Abwärtstrend sprangen die Aktien von Gamestop um 11,7 Prozent nach oben. Der Videospiele-Händler steigerte seinen Nettogewinn im vierten Quartal deutlich und setzt bei seiner neuen Investmentstrategie auf den Bitcoin. Das Unternehmen kündigte an, künftig einen Teil seiner Barmittel in dieser Kryptowährung anzulegen.
Für die Papiere von Dollar Tree ging es um 3,1 Prozent hoch. Der Billigwaren-Laden übertraf mit seinen Ergebnissen im vierten Quartal die Erwartungen und gab einen Ausblick auf 2025. Zudem verkauft er seine Family-Dollar-Ladenkette für rund eine Milliarde US-Dollar an die Investmentgesellschaften Brigade Capital und Macellum Capital. Das Geschäft, das voraussichtlich im nächsten Quartal abgeschlossen wird, markiere ein enttäuschendes Ende für den Versuch von Dollar Tree, sich als Discount-Gigant zu etablieren, sagte ein Marktbeobachter. Der Preis sei deutlich niedriger als die fast neun Milliarden US-Dollar, die vor zehn Jahren für Family Dollar gezahlt worden seien.
Die Anteilscheine von Humacyte brachen um 30,4 Prozent auf 2,00 Dollar ein. Das folgte als Konsequenz darauf, dass das Biotech-Unternehmen zuvor Investoren 25 Millionen eigene Aktien zu diesem Stückpreis angeboten hatte.
Für Lumen ging es nach einem Kursverlust von fast 10 Prozent am Vortag um weitere 5,2 Prozent abwärts. AT&T bauten ihre Kursgewinne hingegen um weitere 1,2 Prozent aus. Am Dienstag war aus Kreisen bekanntgeworden, dass der Telekomkonzern AT&T mit Lumen Technologies über den Kauf von dessen Glasfasergeschäft mit Privatkunden verhandelt. Die Sparte werde in den exklusiven Gesprächen mit etwas mehr als 5,5 Milliarden Dollar bewertet, hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet. (awp/mc/ps)