US-Schluss: Dow Jones steigt 0,3% auf 19’083 Punkte
New York – An der Wall Street ist dem Dow Jones Industrial nur mit Mühe der Sprung auf ein neues Rekordhoch gelungen. Der US-Leitindex bewegte sich am Mittwoch kaum und erreichte nach der Bekanntgabe des Sitzungsprotokolls der Notenbank seinen Höchststand bei 19’083,76 Punkten. Für moderate Impulse sorgten im Handelsverlauf einige gute Konjunkturdaten.
Bereits am Montag und am Dienstag hatte der Dow im Handelsverlauf Bestmarken markiert. Bei Ertönen der Schlussglocke stand ein Plus von 0,31 Prozent auf 19’083,18 Punkte zu Buche.
Der breite S&P-500-Index rückte um 0,08 Prozent auf 2’204,72 Punkte vor. Er verfehlte einen neuen Höchststand nur um Haaresbreite. Beim technologielastigen Nasdaq Composite stand ein Minus von 0,11 Prozent auf 5’380,68 Punkte. In der Hoffnung auf Konjunkturimpulse durch die neue US-Regierung hatten beide Börsenbarometer am Dienstag ebenfalls Rekordmarken erreicht. Der Technologiewerte-Index Nasdaq-100-Index büsste zum Handelsschluss 0,41 Prozent auf 4’853,86 Punkte ein. Derweil ging die Rally bei den Nebenwerten in eine neue Runde: Der weltweit beachtete Index Russell 2000 erreichte einmal mehr ein Rekordhoch.
Die aktuellen Konjunkturdaten lieferten gleichwohl kein einheitliches Bild. So hatten zwar die Neuaufträge für langlebige Güter im vergangenen Monat unerwartet stark zugelegt. Zudem hatte sich die Stimmung der US-Verbraucher im November überraschend deutlich aufgehellt. Die Verkäufe von neuen Häusern im Oktober jedoch hatten unerwartet stark nachgegeben.
Die Fed gab einen klaren Hinweis auf eine Leitzinszinsanhebung im Dezember. Die meisten Notenbank-Mitglieder hielten eine Zinserhöhung «relativ bald» für angemessen, hiess es in dem Protokoll zur jüngsten Sitzung des geldpolitischen Ausschusses.
Unter den Einzelwerten stand Eli Lilly im Anlegerfokus. Der US-Pharmakonzern musste einen Rückschlag bei der als riskant geltenden Forschung nach einem Alzheimer-Medikament hinnehmen. Aktien des Pharmakonzerns sackten als klares Schlusslicht im S&P 500 um rund 10,5 Prozent ab. Diese Nachricht zog andere Branchenwerte wie Merck & Co (-0,10%) und Biogen (-3,83%) in Mitleidenschaft.
Die aus dem Computer-Pionier Hewlett-Packard hervorgegangenen Unternehmen HP Inc. und Hewlett Packard Enterprise haben am Markt weiter zu kämpfen. Im vergangenen Quartal verbuchten sowohl der Hardware-Anbieter HP Inc. als auch das auf Firmenkunden spezialisierte Unternehmen HPE deutliche Gewinnrückgänge.
HPQ-Anteilsscheine sackten um 6,77 Prozent ab, HPE-Papiere dagegen legten um knapp 3 Prozent zu. HPE-Chefin Meg Whitman, die zuvor den alten grossen Hewlett-Packard-Konzern führte, betonte, im ersten Jahr der Eigenständigkeit die in Aussicht gestellten Ergebnisse abgeliefert zu haben.
Aktionäre von Urban Outfitters mussten ein Minus von rund 12 Prozent verkraften. Die Modekette hatte beim Gewinn je Aktie im dritten Quartal die Erwartungen verfehlt. Die Anteilsscheine von Deere & Co aber schnellten um gut 11 Prozent nach oben. Die Anleger honorierten damit den höher als prognostiziert ausgefallenen Quartalsgewinn und den unerwartet guten Ergebnisausblick des Traktorenherstellers.
Am Donnerstag wird an der Wall Street wegen des Feiertags Thanksgiving nicht gehandelt. Am Freitag findet vor diesem Hintergrund eine verkürzte Sitzung bis 19.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit statt.
Der Eurokurs wurde zur Schlussglocke an der Wall Street bei 1,0551 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0602 (Dienstag: 1,0617) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9432 (0,9419) Euro. Am US-Rentenmarkt gaben richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen angesichts der guten US-Daten um 11/32 Punkte auf 96 28/32 Punkte nach und rentierten mit 2,353 Prozent. (awp/mc/upd/pg)