US-Schluss: Dow gibt 0,3% auf 18’099 Punkte nach
New York – Schwache Wirtschaftsdaten aus China haben am Donnerstag auch die Wall Street belastet. Die neu angeheizten Konjunktursorgen passten zur Skepsis zu Beginn der Berichtssaison sowie der immer konkreter werdenden Erwartung einer Leitzinserhöhung im Dezember, hiess es am Markt.
Der Leitindex Dow Jones Industrial war erstmals seit vier Wochen wieder unter die Marke von 18’000 Punkten abgetaucht. Letztlich dämmte er die Verluste aber auf 0,25 Prozent ein und schloss bei 18’098,94 Punkten. Der marktbreite S&P 500 war sogar auf das niedrigste Niveau seit Juli gefallen. Zuletzt verlor er noch 0,31 Prozent auf 2132,55 Punkte. Der von Technologiewerten dominierte Nasdaq 100 ging mit 0,34 Prozent Minus auf 4803,10 Punkte aus dem Handel.
Chinas Aussenhandel war im September überraschend stark eingebrochen. Nach einem Lichtblick im August, als erstmals seit fast zwei Jahren sowohl Exporte als auch Importe im selben Monat wieder anzogen, setzte es damit wieder eine Enttäuschung. Anfang des Jahres hatten Sorgen um die Konjunktur im Reich der Mitte als Motor der Weltwirtschaft den Dow um rund 12 Prozent in die Knie gezwungen. Er hatte bis April gebraucht, um sich davon zu erholen.
Im Leitindex gehörten Papiere der Investmentbank Goldman Sachs mit 1,1 Prozent Minus zu den schwächsten Werten. Am morgigen Freitag treten die ersten Banken mit ihren Quartalsergebnissen auf den Plan. Neben JPMorgan und der Citigroup wird auch der Zwischenbericht von Wells Fargo erwartet. Das Finanzinstitut kündigte vor Börsenstart einen Chefwechsel an: John Stumpf räumt im Zuge der Affäre um fingierte Konten seine Posten. Zum Nachfolger an der Führungsspitze der Grossbank wurde Tim Sloan ernannt. Wells-Fargo-Aktien gaben knapp 1,3 Prozent nach.
Delta Air Lines legten indes um fast 2 Prozent zu. Das Zahlenwerk der Airline hatte die Analystenerwartungen übertroffen. Aktien von American Airlines kletterten gar um knapp 5 Prozent.
Bester Wert im S&P waren aber die Papiere von Ulta Beauty mit einem Kurssprung von gut 11 Prozent. Der Kosmetikhändler hatte seine Prognosen für das dritte Geschäftsquartal und das im Januar endende Gesamtjahr 2017 erhöht.
Der Euro erholte sich im New Yorker Handel auf 1,1051 US-Dollar. Zwischenzeitlich war die Gemeinschaftswährung mit knapp unter 1,10 Dollar auf den tiefsten Stand seit Juli gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1038 (Mittwoch: 1,1020) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9060 (0,9074) Euro. Am Markt für US-Staatsanleihen gab es eine leichte Stabilisierung: Richtungweisende zehnjährige Papiere gewannen 7/32 Punkte auf 97 25/32 Punkte. Ihre Rendite betrug 1,74 Prozent. (awp/mc/upd/ps)