US-Schluss: Dow Jones legt um 0,32% auf 17’947,02 Punkte zu
New York – Die Standardwerte an der New Yorker Aktienbörse (NYSE) haben am Freitag dank guter Geschäftszahlen von Nike freundlich geschlossen. Die Technologietitel an der Computerbörse Nasdaq gaben hingegen nach. Mit Skepsis wurden die weiterhin verhärteten Fronten im Schuldenstreit Griechenlands mit seinen Gläubigern aufgenommen. Ob es am Wochenende zu einer Lösung kommt, gilt als völlig offen. Neue US-Konjunkturdaten verliehen den Kursen kaum Impulse.
Der Dow Jones Industrial endete mit einem Plus von 0,32 Prozent bei 17 947,02 Punkten. Auf Wochensicht stand jedoch ein Minus von 0,4 Prozent zu Buche. Der marktbreite S&P-500-Index verlor am Freitag 0,03 Prozent auf 2101,60 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq 100 fiel um 0,66 Prozent auf 4484,28 Punkte.
Vor dem entscheidenden Treffen an diesem Wochenende zur Rettung Griechenlands vor der Pleite blieben Athen und die Geldgeber auf Kollisionskurs. Für den Fall einer Einigung bieten die Gläubiger eine Verlängerung des griechischen Rettungsprogramms um fünf Monate bis Ende November an. Insgesamt sollen Athen in diesem Zeitraum 15,5 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt werden.
Die griechische Führung lehnte nach Angaben aus Regierungskreisen diesen Vorschlag jedoch ab. Die in Aussicht gestellten Gelder seien inakzeptabel, da sie nur dafür reichten, die Tilgungsraten in den fünf Monaten zu bezahlen, hiess es. Die griechische Wirtschaft würde während dieser Zeit jedoch weiter darben und die Arbeitslosigkeit nicht sinken. Stattdessen forderte Athen zusätzlich ein umfassendes Investitionsprogramm.
Das von der Universität Michigan erhobene US-Verbrauchervertrauen hatte sich im Juni deutlich aufgehellt. Der Indikator war von 90,7 Punkten im Vormonat auf 96,1 Zähler gestiegen. Analysten hatten nur mit 94,6 Punkten gerechnet. Der Index der Universität Michigan gilt als Indikator für das Kaufverhalten der US-Verbraucher.
Unter den Einzelwerten im Dow standen Nike im Mittelpunkt des Interesses und waren mit einem Plus von 4,27 Prozent klarer Spitzenreiter im Leitindex. Der Sportartikelkonzern scheint auf seinem Siegeszug nicht zu stoppen. Mit seinen unerwartet guten Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr 2014/2015 (Ende Mai) zementierte der Adidas-Konkurrent seine Marktführerschaft. Der Umsatz war zum Vorjahr um 10 Prozent auf 30,6 Milliarden US-Dollar gestiegen. Der Gewinn war um 22 Prozent auf 3,3 Milliarden Dollar nach oben geklettert. Noch stärker war der Gewinn im vierten Quartal gestiegen.
Der Halbleiterhersteller Micron Technology hingegen verschreckte die Anleger mit einer unerwartet schwachen Umsatzprognose für das vierte Geschäftsquartal. Zudem hatten Umsatz und bereinigtes Ergebnis im abgelaufenen Quartal die Erwartungen verfehlt. Dies schickte die Papiere um mehr als 18 Prozent in den Keller. Diesem starken Abwärtssog konnten sich andere Speicher-Produzenten nicht entziehen und rutschten überdurchschnittlich ab. So verloren Intel als Schlusslicht im Dow mehr als 3 Prozent. (awp/mc/pg)