US-Schluss: Dow gewinnt 0,4% auf 17’919 Punkte
New York – Der New Yorker Aktienmarkt hat sich am Mittwoch wieder in robusterer Verfassung präsentiert und mit Kursgewinnen geschlossen. Nachdem die US-Indizes im Zuge der Brexit- und Konjunktursorgen zunächst schwächer in den Handel gestartet waren, sei bei den Anlegern im Verlauf die Zuversicht wieder gestiegen, hiess es. Sie setzten darauf, dass die US-Wirtschaft unmittelbar negative Effekte durch den Brexit abwehren könne.
Der Leitindex Dow Jones Industrial beendete den Handel mit einem Plus von 0,44 Prozent auf 17’918,62 Punkten knapp unter seinem Tageshoch. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,54 Prozent auf 2099,73 Zähler nach oben. Der von Technologiewerten dominierte Nasdaq 100 gewann 0,77 Prozent auf 4444,70 Punkte.
Marktteilnehmer hegen zudem die Hoffnung, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen vorerst nicht weiter anheben wird. Im Juni hatten die Währungshüter gegen eine Erhöhung des Leitzinses entschieden. Wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll (Minutes) zur Sitzung des geldpolitischen Ausschusses (FOMC) am 14. bis 15. Juni hervorging, sorgten sie sich vor allem um den US-Arbeitsmarkt, aber auch um die Folgen eines möglichen Brexits.
Die Zinsentscheidung war wenige Tage vor dem Referendum in Grossbritannien erfolgt. Sieht die Fed in nächster Zeit von weiteren Zinsanhebungen ab, dürfte dies den Aktienmarkt tendenziell stützen. Als riskanter geltende Anlageklassen wie Aktien sind bei tiefen Leitzinsen vergleichsweise attraktiver als etwa Anleihen.
Kursbewegende Unternehmensnachrichten gab es in den USA kaum. Im Pharmasektor gab es die grössten Kurszuwächse. Merck & Co. gewannen der Dow-Spitze 2 Prozent. Die grössten Kursverluste verbuchte der Telekomsektor. Verizon gaben im Dow-Index als einer der schwächsten Werte um 0,48 Prozent nach.
Beim Autobauer Fiat Chrysler sorgte eine negative Analystenstudie der britischen Investmentbank Barclays zunächst für Kurseinbussen von mehr als 3 Prozent, die im Zuge des ins Plus drehenden Marktes dann aber in einen Gewinn von 0,35 Prozent umgewandelt wurden.
Den Papieren von Edelmetallproduzenten kam der erneute Goldpreisanstieg zugute. Newmont Mining und Coeur Mining gewannen rund zweieinhalb beziehungsweise 7 Prozent.
Die Aktien des Online-Videodienstes Netflix rutschten hingegen schon im frühen Handel deutlich ab. Die Experten des Analysehauses Jefferies raten Anlegern nun eher zum Verkauf der Papiere, daraufhin schlossen diese letztendlich mit einem kräftigen Minus von 3,38 Prozent. Am Dienstag hatten sie noch davon profitiert, dass auch die Kunden des Kabelkonzerns und Rivalen Comcast künftig den Streaming-Service von Netflix über bestimmte Plattformen nutzen können.
Die Apothekenkette Walgreen Boots übertraf mit ihrem jüngsten Quartalsgewinn die Erwartungen der Analysten. Beim Umsatz wurden die Schätzungen aber verfehlt. Die Aktie gab im S&P 500 um 2,36 Prozent nach.
Der Euro hat sich im US-Handel beim Kurs von zuletzt 1,1098 US-Dollar wieder gefangen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1069 (Dienstag: 1,1146) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9034 (0,8972) Euro. Richtungweisende zehnjährige US-Anleihen notierten zuletzt unverändert bei 102 9/32 Punkten. Sie rentierten mit 1,38 Prozent. (awp/mc/upd/ps)