US-Schluss: Dow verliert 0,2% auf 18’126,12 Punkte
New York – Zweifel an einer raschen Lösung der Schulden-Verhandlungen mit Griechenland haben die US-Aktienmärkte am Donnerstag etwas belastet. Viele Anleger hätten sich vor neuen, wichtigen US-Konjunkturdaten am Freitag nicht positionieren wollen, sagte ein Marktbeobachter. Unter anderem stehen Zahlen zum Wirtschaftswachstum, zum Geschäftsklima und zur Verbraucherstimmung auf der Agenda.
Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Minus von 0,20 Prozent bei 18’126,12 Punkte. Für den S&P-500-Index ging es um 0,13 Prozent auf 2120,79 Punkte nach unten. Der Nasdaq-100-Index büsste 0,23 Prozent auf 4535,66 Punkte ein.
Am Vortag hatten die US-Börsen wegen Spekulationen um einen baldigen Durchbruch bei den Verhandlungen klar fester geschlossen. Nun hat die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, die Hoffnungen auf eine rasche Einigung der Geldgeber mit der griechischen Regierung wieder gedämpft. «Wir befinden uns im Arbeitsprozess, so dass ich nicht sagen würde, dass wir jetzt schon handfeste Ergebnisse erreicht haben», sagte sie.
In den USA war die Zahl der noch nicht vollständig abgeschlossenen Hausverkäufe im April deutlich stärker gestiegen als erwartet. Die sogenannten schwebenden Hausverkäufe kletterten zum Vormonat um 3,4 Prozent, während Volkswirte mit einem Plus von 0,9 Prozent gerechnet hatten. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe war stärker als erwartet gestiegen, was aber keinen nennenswerten Einfluss auf die Kurse hatte.
Auf Unternehmensseite bewegten Übernahme-Meldungen die Notierungen. Mylan-Verwaltungsratschef Robert Coury hatte im Übernahmepoker um seinen Pharmakonzern durch den israelischen Konkurrenten Teva nun Pfizer und Novartis als passendere Käufer bezeichnet. Die Aktien von Mylan legten um 0,89 Prozent zu.
Gerüchte vom Vortag über ein Kaufinteresse des Halbleiterherstellers Avago Technologies an Broadcom bestätigten sich am Donnerstag: Avago will seinen Konkurrenten für 37 Milliarden US-Dollar kaufen. Avago-Aktien, die am Mittwoch mit einem Plus von knapp 8 Prozent aus dem Handel gegangen waren, legten um weitere 0,63 Prozent zu. Broadcom-Titel zollten mit minus 1,58 Prozent hingegen ihrem 22-prozentigen Kurssprung vom Mittwoch Tribut.
Im Dow-Jones-Index waren die Titel des Baumaschinenherstellers Caterpillar mit minus 2,17 Prozent Schlusslicht. Ganz oben im Dow-Tableau waren die Aktien des Chemiekonzerns Dupont mit einem Plus von 0,93 Prozent zu finden.
Für die Papiere des Actionkamera-Spezialisten GoPro ging es um 6,63 Prozent nach oben. GoPro gab bekannt, seine Produktpalette bis zum ersten Halbjahr 2016 um eine Drohne zu ergänzen. Western Digital waren mit einem Plus von 5,15 Prozent Spitzenreiter im Nasdaq 100. Die Analysten der Investmentbank Goldman Sachs hatten die Titel des Festplattenherstellers zum Kauf empfohlen. (awp/mc/upd/ps)