New York – Enttäuschende Zahlen von Goldman Sachs und Travelers haben den Anlegern an der Wall Street am Dienstag die Kauflaune verdorben. Nach dem feiertagsbedingt langen Wochenende verlor der Dow Jones Industrial 1,14 Prozent auf 33 910,85 Punkte. In der Vorwoche war der Dow um rund 2 Prozent gestiegen. Das war das stärkste Wochenwachstum seit zwei Monaten.
Der marktbreite S&P 500 sank um 0,20 Prozent auf 3990,97 Zähler. Dagegen zeigten sich die Technologiewerte mehrheitlich in besserer Verfassung. So stieg der technologielastige Nasdaq 100 um 0,14 Prozent auf 11 557,19 Punkte.
Leicht negative Impulse lieferten frische US-Konjunkturdaten. So fiel die Industriestimmung im US-Bundesstaat New York im Januar auf den niedrigsten Stand seit Mai 2020, wie der Empire-State-Index der regionalen Notenbank zeigte. Analysten hatten hingegen im Schnitt mit einem Anstieg gerechnet.
Der Gewinn der Investmentbank Goldman Sachs war im vergangenen Quartal trotz einer florierenden Handelssparte um zwei Drittel eingebrochen und damit noch deutlicher als befürchtet. Verluste im Privatkundengeschäft und eine höhere Risikovorsorge für Kredite, die bei einer Wirtschaftskrise platzen könnten, drückten auf die Bilanz. Die Anleger reagierten wenig begeistert: Die Goldman-Aktien sackten um 6,4 Prozent ab und waren damit Schlusslicht im Dow.
Dagegen stiess Morgan Stanley mit einem Zwischenbericht auf ein positives Echo. Die Investmentbank übertraf trotz eines deutlichen Gewinnrückgangs die Analystenprognosen. Für die Morgan-Stanley-Papiere ging es um 5,9 Prozent nach oben.
Die Anteilsscheine von Travelers reagierten mit einem Verlust von 4,6 Prozent auf die Quartalszahlen des Versicherungskonzerns. Travelers stellte für das vierte Quartal einen Gewinn je Aktie in Aussicht, der die durchschnittliche Analystenschätzung verfehlte.
Die Aktien von National Instruments sprangen nach dem Kursanstieg um knapp 19 Prozent am Freitag um weitere knapp 11 Prozent auf 52,04 US-Dollar hoch. Zuvor hatte der Mischkonzern Emerson Electric seine Übernahmeofferte von 53 Dollar je Aktie für den Hard- und Software-Hersteller von Anfang November bekräftigt. Die Emerson-Titel verloren 6,8 Prozent.
Die Tesla-Titel legten als Spitzenreiter im Nasdaq-100 um 7,4 Prozent zu. Händler verwiesen auf steigende Zulassungszahlen des Elektroauto-Riesen in China nach den jüngsten Preissenkungen im Reich der Mitte.
Die Anteilsscheine der börsennotierten Krypotwährungs-Plattform Coinbase profitierten von der anhaltenden Erholung des Bitcoin und verteuerten sich um 8,3 Prozent.
Der Euro konnte im US-Handel die Marke von 1,08 US-Dollar nicht halten. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,0790 Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0843 (Montag: 1,0812) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9222 (0,9249) Euro.
US-Staatsanleihen gaben nach. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) fiel zuletzt um 0,16 Prozent auf 114,58 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere betrug 3,55 Prozent. (awp/mc/pg)