US-Schluss: Dow klettert 0,5% auf 26’393 Punkte
New York – Nach einer Berg- und Talfahrt ist der Dow Jones Industrial am Donnerstag letztlich auf Erfolgskurs geblieben. Im Verlauf hatte der US-Leitindex zunächst ein weiteres Rekordhoch bei 26’458 Punkten markiert, dann aber im Zuge einer rasanten Erholung des US-Dollar fast den gesamten Vorsprung verspielt. Im späten Handel erholte sich der Dow wieder und schloss 0,54 Prozent höher bei 26’392,79 Zählern.
Für den breit gefassten S&P 500 ging es um 0,06 Prozent auf 2839,25 Punkte nach oben. Der technologielastige Nasdaq 100 sank hingegen um 0,04 Prozent auf 6916,30 Zähler.
Zentrales Thema an den Finanzmärkten war die Achterbahnfahrt des Dollar. Zum Euro erreichte die US-Währung zunächst ihren tiefsten Stand seit über als drei Jahren: Bis zu 1,2537 Dollar wurden zunächst für die europäische Gemeinschaftswährung gezahlt. Im US-Handel kam es zu einer steilen Gegenbewegung, die den Euro bis auf 1,2372 Dollar abstürzen liess. Grund dafür waren Aussagen von US-Präsident Donald Trump, der sich für eine starke US-Valuta aussprach. Zudem relativierte er Aussagen seines Finanzministers Steven Mnuchin, sie seien aus dem Kontext gerissen worden. Mnuchin hatte am Mittwoch gesagt, ein schwacher Dollar sei gut für die USA.
Auf Unternehmensseite sorgte die Berichtssaison für Gesprächsstoff. Unter den Dow-Werten stiegen die Aktien des Mischkonzerns 3M um 1,9 Prozent. Das Unternehmen hatte nach einem unerwartet starken Jahr 2017 seine Prognose erhöht: Für das laufende Jahr 2018 peilt das Unternehmen nun ein um Sonderfaktoren bereinigtes Ergebnis je Aktie zwischen 10,20 Dollar und 10,70 Dollar an. Zuvor hatte Konzernchef Inge Thulin lediglich maximal 10 US-Dollar in Aussicht gestellt.
Einen Kursgewinn von 1,5 Prozent verbuchten die Papiere von Praxair. Der vor der Fusion mit Linde stehende Gasekonzern hatte den Umsatz im abgelaufenen Jahr dank eines starken Schlussquartals um 9 Prozent gesteigert. Der um Sonderfaktoren bereinigte Gewinn je Aktie (EPS) toppte die nach dem dritten Quartal angehobene Prognose.
Der Biotechnologie-Konzern Biogen übertraf dank der Markteinführung eines neuen Mittels gegen Muskelschwund die eigenen Ziele für 2017. Die Erlöse waren um 7 Prozent auf 12,3 Milliarden US-Dollar gestiegen und der Überschuss hatte von 4,4 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor auf 4,6 Milliarden Dollar zugelegt. Biogen-Anteilscheine legten um 2,1 Prozent zu.
Mit einem Minus von rund 4 Prozent gehörten die Ford-Titel zu den grössten Verlierern. Nachdem die Jahreszahlen schon in der Vorwoche bekannt geworden waren, legte Analyst David Tamberrino von Goldman Sachs seinen Fokus bei den Resultaten für das vierte Quartal auf die regionale Entwicklung. In einer ersten Einschätzung sprach der Experte von unerwartet hohem Preisdruck in Nordamerika und Asien.
Der Euro wurde zuletzt bei 1,2413 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,2407 (Mittwoch: 1,2352) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8060 (0,8096) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen gewannen 7/32 Punkte auf 96 26/32 Punkte und rentierten mit 2,62 Prozent. (awp/mc/ps)