New York – Der Beginn der Corona-Impfungen in den USA und die Aussicht auf ein milliardenschweres Hilfspaket für die US-Wirtschaft hat die Kurse an der Wall Street am Montag nur kurzzeitig angetrieben. Nach einem neuerlichen Rekordhoch drehte der Leitindex Dow Jones Industrial ins Minus, das am Ende 0,62 Prozent auf 29’861,55 Punkte betrug. Damit rutschte der Dow auch wieder unter die 30’000er Marke.
Der marktbreite S&P 500 gab um 0,44 Prozent auf 3647,49 Punkte nach. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es hingegen um 0,70 Prozent auf 12’462,21 Zähler aufwärts. Eine milliardenschwere Übernahme im Pharmasektor liess die Investoren bei den im Nasdaq 100 enthaltenen Pharma- und Biotechnologie-Aktien zugreifen, das trieb den Auswahlindex nach oben.
Anleger setzten auf eine baldige, parteiübergreifende Einigung auf ein rund 900 Milliarden US-Dollar schweres Konjunkturpaket, hiess es am Markt. Die Optimisten in Sachen Brexit-Handelspakt sehen zudem weiterhin gute Chancen für einen Handelspakt zwischen den Briten und der Europäischen Union, da die Gespräche über einen Deal immer noch laufen. Das konnte die Kurse jedoch nicht mehr befeuern.
Zudem begannen nach einer Notfallzulassung in den Vereinigten Staaten die Impfungen gegen das Coronavirus mit einem Impfstoff von Biontech und Pfizer. Die Aktien der beiden Unternehmen konnte das am Montag jedoch nicht mehr antreiben, im Gegenteil: Die an der Nasdaq gelisteten Biontech-Papiere sackten um 15 Prozent ab und Pfizer fielen um 4,6 Prozent. Beide Aktien waren zuletzt bereits stark gestiegen, hier nahmen Anleger nun Kursgewinne mit.
Doch weniger Impfstoff-Themen als vielmehr eine Milliardenübernahme bewegte die Pharmabranche: Der britische Arzneimittelhersteller Astrazeneca will den US-Konkurrenten Alexion für insgesamt 39 Milliarden US-Dollar kaufen. Die Alexion-Aktien schossen daraufhin um fast 30 Prozent nach oben. In ihrem Fahrwasser verteuerten sich mit den Papieren von Incyte, BioMarin, Regeneron und Vertex weitere Aktien aus der Branche um bis zu knapp 7 Prozent.
Die Papiere von Curevac legten um 2,5 Prozent zu, nachdem das Tübinger Biotech-Unternehmen den Start einer zulassungsrelevanten klinischen Studie zu einem Corona-Impfstoff bekannt gegeben hatte. Mit ersten Ergebnissen wird Ende des ersten Quartals 2021 gerechnet.
Eine Kaufempfehlung der Bank UBS für McDonald’s liess den Kurs der Fastfood-Kette um zwei Prozent steigen. Sie waren damit grösster Kursgewinner im Dow.
Der Euro legte leicht zu und notierte im späten US-Devisenhandel mit 1,2150 Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,2162 (Freitag: 1,2127) Dollar festgesetzt, der Dollar hatte damit 0,8222 (0,8246) Euro gekostet.
US-Staatsanleihen legten leicht zu, der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) stieg um 0,02 Prozent auf 138,05 Punkte zu, während die Rendite der zehnjährigen Anleihe 0,90 Prozent betrug. (awp/mc/ps)