New York – Konjunktursorgen und der fallende Ölpreis halten die Anleger an der Wall Street weiter auf Trab. Zumindest bei den Standardwerten entspannte sich die Lage am Dienstag aber ein wenig. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial machte sein zwischenzeitliches Minus von knapp 1 Prozent weitgehend wett und schloss 0,08 Prozent tiefer bei 16’014,38 Punkten.
Optimisten und Pessimisten lieferten sich derzeit ein Gerangel, sagte ein Fondsmanager. Während einige den derzeitigen Rückschlag für vorübergehend hielten und schon wieder Kaufgelegenheiten witterte, dominiere bei anderen die Sorge über die Konjunkturentwicklung. Unter dem Strich wollten sich derzeit viele Anleger nicht aus dem Fenster lehnen, kommentierte ein anderer Börsianer.
Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Dienstag um 0,07 Prozent auf 1852,21 Zähler nach unten. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 fiel um 0,32 Prozent auf 3947,80 Punkte, nachdem es zunächst noch nach einem Erholungsversuch der arg gebeutelten Technologiewerte ausgesehen hatte.
Zuletzt hatten ein erneuter Rutsch der Ölpreise, die Ungewissheit über Chinas Konjunktur sowie über die weitere US-Zinsentwicklung den Aktienmarkt belastet. Neben Technologiewerten waren vor allem US-Bankenwerte deutlich unter Druck geraten. Experten verwiesen auf Sorgen über die Auswirkungen niedriger Rohstoffpreise, die Unternehmen in der Branche vermehrt in Zahlungsschwierigkeiten bringen könnten, was letztendlich auch die Banken treffen würde.
Die Aktien von Banken weiteten ihre jüngsten Kursverluste aus. Die Anteilsscheine von JPMorgan , Goldman Sachs , der Bank of America sowie der Citigroup fielen jeweils um mehr als ein halbes Prozent.
Papiere von Ölkonzernen gerieten angesichts wieder fallender Ölpreise unter Druck. Chevron Corp. knickten als Schlusslicht im Dow Jones um dreieinhalb Prozent ein. Die Aktien von ExxonMobil verloren 1,33 Prozent.
Verizon-Aktien gaben um mehr als 1 Prozent nach. Das Interesse des US-Telekom-Riesen am Internet-Konzern Yahoo wird laut Kreisen konkreter. Die Yahoo-Papiere fielen um 0,85 Prozent.
Der Warenhauskonzern Sears Holdings enttäuschte mit der Umsatzentwicklung im abgelaufenen Quartal. Die Sears-Anteilsscheine sackten um fast 9 Prozent ab.
Grund zur Freude hatten hingegen die Aktionäre von Coca-Cola . Die Papiere legten nach der Veröffentlichung von Geschäftszahlen um eineinhalb Prozent zu. Der Getränkekonzern hatte im vierten Quartal dank Kosteneinsparungen deutlich mehr verdient. Analysten lobten zudem die Fortschritte beim Unternehmensumbau.
Der Eurokurs gab im späten US-Handel einen Teil seiner Gewinne ab und rutschte wieder knapp unter die Marke von 1,13 US-Dollar. Zuletzt kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,1293 Dollar. Richtungweisende zehnjährige US-Anleihen kletterten um 6/32 Punkte auf 104 21/32 Punkte nach oben. Sie rentierten mit 1,73 Prozent. (awp/mc/pg)