US-Schluss: Dow büsst 0,8% auf 24’528 Punkte ab

Boerse

New York – Der Start in die neue Börsenwoche an der Wall Street ist misslungen. Mit dem Baumaschinenhersteller Caterpillar und dem Grafikchip-Produzenten Nvidia hatten zuletzt zwei grosse US-Konzerne offenbar mehr als erwartet unter einer schwächeren Nachfrage in China gelitten. Damit rückten am Montag die Konjunktursorgen um den einstigen globalen Wachstumsmotor erneut in den Vordergrund. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial fiel um 0,84 Prozent auf 24’528,22 Punkte. Am Freitag hatte der Dow noch auf den höchsten Stand seit Anfang Dezember zugelegt.

«Die enttäuschenden Zahlen von Caterpillar und Nvidia untermauern die Ansicht, dass Chinas Wirtschaft sich abschwächt», sagte Analyst David Madden vom Broker CMC Markets. Angesichts dieser Hiobsbotschaften und auch mit Blick auf den US-chinesischen Handelszwist seien Aktienhändler «wieder etwas nervös geworden». Im weiteren Verlauf der Woche wollen beide Länder die Handelsgespräche fortsetzen.

Der marktbreite S&P 500 gab am Montag um 0,78 Prozent auf 2643,85 Punkte nach. Der technologielastige Nasdaq 100 büsste 1,33 Prozent auf 6697,09 Zähler ein.

Caterpillar enttäuschte mit den jüngsten Quartalszahlen und dem Geschäftsausblick für das laufende Jahr. Der Aktienkurs sackte um mehr als 9 Prozent ab und lag abgeschlagen am Ende des Dow. Vor allem im Geschäft mit Fahrzeugen und Anlagen für den Bergbau habe die Dynamik beim Umsatz zuletzt deutlich nachgelassen, sagte Analystin Ann Duignan von JPMorgan.

Die Papiere des Chip-Experten Nvidia brachen sogar um fast 14 Prozent ein. Auch hier hatte eine schwächere Nachfrage in China auf den Umsatz im Weihnachtsquartal gedrückt. Das Ausmass der Enttäuschung deute auf eine bemerkenswerte Verlangsamung im Geschäft mit Datencentern hin, sagte Analyst Mitch Steves von der Bank RBC.

Der vorläufige Kompromiss im US-Haushaltsstreit zwischen Präsident Donald Trump und den Demokraten im Repräsentantenhaus schafft derweil nach Aussage von Thomas Altmann, Analyst bei QC Partners, für die Anleger keine neue Gewissheit, sondern verlängert nur die Unsicherheit. Derzeit sehe das Ganze eher nach einer Vertagung als nach einer Einigung aus. Ein erneuter «Shutddown» in knapp drei Wochen sollte daher niemanden überraschen.

Der fallende Ölpreis stützte die Kurse der Fluggesellschaften. So gewannen American Airlines 4,6 Prozent, Delta Airlines 0,7 Prozent und JetBlue 2,5 Prozent. Sorgen um eine schwächere Weltwirtschaft dämpfen Händlern zufolge die Nachfrage nach Rohöl. Für die Airlines könnte das niedrigere Kerosinrechnungen bedeuten.

Das auf Chemikalien für die Halbleiterindustrie spezialisierte US-Unternehmen Entegris will den Konkurrenten Versum Materials übernehmen. Die Verwaltungsräte beider Spezialchemie-Unternehmen hätten sich auf eine Fusion unter Gleichen geeinigt, hiess es. Dabei sollen die Aktionäre von Versum Materials für jede eigene Aktie 1,12 Entegris-Papiere erhalten. Aktien von Entegris stiegen um knapp 6 Prozent und die Papiere von Versum Materials schnellten sogar um fast 16 Prozent nach oben. An dem neuen Unternehmen würden dann die Entegris-Aktionäre 52,5 Prozent und die Eigner von Versum Materials 47,5 Prozent halten. Die neue Entegris kommt auf einen Börsenwert von rund 9 Milliarden Dollar.

Der Eurokurs zeigte sich stabil und notierte zuletzt bei 1,1428 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1418 (Freitag: 1,1346) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8758 (0,8814) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen legten angesichts der Verluste an der Wall Street um 4/32 Punkte auf 103 8/32 Punkte zu und rentierten mit 2,74 Prozent. (awp/mc/ps)

NYSE
NASDAQ

Exit mobile version