New York – Der US-Leitindex Dow Jones Industrial hat am Mittwoch seine Vortagesgewinne etwas ausgebaut. Die Technologiewerte jedoch konnten nicht an ihre jüngste Rally anknüpfen und schlossen wenig verändert.
Der Dow stieg um 0,46 Prozent auf 25 543,27 Punkte und erreichte damit mittlerweile das höchste Niveau seit Anfang Dezember letzten Jahres. Der marktbreite S&P 500 gewann am Mittwoch 0,30 Prozent auf 2753,03 Punkte. Für den technologielastigen Nasdaq 100 aber ging es nur um 0,02 Prozent auf 7015,88 Punkte nach oben.
Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda verwies auf ermutigende Signale im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit. Bereits am Dienstag hatten die Anleger erfreut aufgenommen, dass US-Präsident Donald Trump eine Verlängerung des Anfang März auslaufenden «Waffenstillstands» im Zollkonflikt mit China erwägt.
Zudem steht Trump im Streit um die Finanzierung einer Grenzmauer zu Mexiko nach US-Medienberichten vor dem Einlenken. Der Sender CNN berichtete unter Berufung auf Quellen aus dem Umfeld des Präsidenten, dieser wolle einen Kompromissvorschlag annehmen, den ein parteiübergreifend zusammengesetztes Verhandlungsteam am Montag erreicht hatte. Demnach würde Trump für den Bau von Grenzbefestigungen mit 1,375 Milliarden US-Dollar deutlich weniger Geld bekommen, als die von ihm geforderten 5,7 Milliarden Dollar.
Spitzenreiter im Nasdaq 100 waren die Papiere von Activision Blizzard , die um fast 7 Prozent in die Höhe schnellten. Der Videospiele-Anbieter baut zwar Stellen in grossem Stil ab, weil das Geschäft in diesem Jahr absehbar schwächer laufen soll. Die Firma will sich nun aber stärker auf lukrative Titel wie «Call of Duty», «Candy Crush», «Overwatch» oder «Diablo» konzentrieren.
Branchenbeobachter vermuten hinter dem erwarteten Erlösrückgang von Activision auch einen Effekt des populären Online-Spiels «Fortnite» des Konkurrenten Epic Games. Erst Anfang Oktober hatten die Activision-Aktien bei über 84 Dollar ihr Rekordhoch markiert. Seitdem war es steil bergab gegangen – bis Montag hatte sich der Kurs mehr als halbiert und knapp unter 40 Dollar den tiefsten Stand seit zwei Jahren erreicht.
Um 16,51 Prozent schossen die Aktien von Avalara nach oben. Der Anbieter von Steuersoftware hatte im vergangenen Jahr seinen Umsatz überraschen stark gesteigert.
Die Anteilsscheine von Teva aber stürzten um fast 8 Prozent ab. Der Pharmakonzern hatte mit dem Gewinn im Schlussquartal 2018 ein wenig enttäuscht und war mit dem Ergebnisausblick auf das laufende Jahr weit hinter den Markterwartungen zurückgeblieben. Dass Unternehmenschef Kare Schultz 2019 bei der Geschäftsentwicklung mit der Talsohle rechnet, versöhnte die Anleger nicht.
Zudem standen Unternehmen aus der Tourismusbranche mit Geschäftszahlen im Fokus. So hatte die Hotelkette Hilton Worldwide im vierten Quartal sowohl beim bereinigten Gewinn als auch beim Umsatz die Erwartungen übertroffen. Zudem äusserte sich das Unternehmen optimistisch zu den Ertragsaussichten. Damit zogen die Aktien um knapp 7 Prozent an. Die Reiseplattform Tripadvisor aber enttäuschte die Anleger: Die Papiere büssten rund 6 Prozent ein.
Am US-Rentenmarkt verloren richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen angesichts der Gewinne an der Wall Street 5/32 Punkte auf 99 9/32 Punkte und rentierten mit 2,708 Prozent. Der Euro litt unter schwachen Industriedaten aus der Eurozone und notierte zuletzt bei 1,1266 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1305 (Dienstag: 1,1296) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8846 (0,8853) Euro. (awp/mc/pg)