New York – Neuer Optimismus für Chinas Wirtschaft und starke Ergebnisse von JPMorgan haben den US-Aktienmarkt am Mittwoch auf den höchsten Stand seit Dezember gehievt. Auch die anhaltend starken Ölpreise sorgen bei den Anlegern weiter für gute Laune. Der Konjunkturbericht der US-Notenbank (Beige Book) gab dagegen kaum Impulse. Der Dow Jones Industrial kletterte um 1,06 Prozent auf 17 908,28 Punkte.
Für den breit gefassten S&P-500-Index ging es zur Wochenmitte um weitere 1,00 Prozent auf 2082,42 Punkte nach oben. Auch er schob sich damit knapp auf den höchsten Stand seit Anfang Dezember 2015. Etwas Nachholbedarf hat noch der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 , der nun allerdings um deutlichere 1,31 Prozent auf 4554,72 Punkte zulegte.
Die angeschlagene chinesische Wirtschaft hat Hoffnungen auf ein unerwartet robustes Wachstum gemacht. Erstmals seit Juni hatten die Exporte im März wieder zugelegt und auch die Importe waren besser ausgefallen als erwartet. An den Finanzmärkten hoffen die Anleger nun auf positive Überraschungen bei den am Freitag anstehenden Zahlen zum Wirtschaftswachstum im ersten Quartal.
Für Optimismus sorgten auch die Ergebnisse von JPMorgan . Die heftigen Turbulenzen an den Kapitalmärkten hatten die US-Grossbank im ersten Quartal weniger stark belastet als befürchtet. Das bessere Handelsergebnis habe die Schwäche im Investmentbanking mehr als wettgemacht, lobte Nomura-Analyst Steven Chubak. Entsprechend ging es für die Aktien um gut 4 Prozent aufwärts. Im weiteren Wochenverlauf präsentieren die Konkurrenten Bank of America und Citigroup ihre Ergebnisse.
Ebenfalls sehr gut unterwegs waren mit plus fast 8 Prozent die Papiere von Medivation . Berichten zufolge wies das Biotech-Unternehmen eine Kaufofferte des französischen Pharmakonzerns Sanofi zurück. Angeblich gibt es auch weitere Interessenten.
Ein Fiasko droht dem grössten US-Kohleproduzent Peabody Energy Corporation , der Gläubigerschutz für einen Grossteil seines US-Geschäfts beantragte. Die Aktien verloren nach der Insolvenzanmeldung vor dem Handelsstart fast drei Viertel ihres Werts und blieben ausgesetzt.
Peabody hatte bereits im März vor einer drohenden Pleite gewarnt, nachdem das Unternehmen aufgrund knapper Mittel eine Zinszahlung an Kreditgeber verpasst hatte. Die US-Kohleindustrie leidet unter hohen Schulden und einem heftigen Preisverfall. Wettbewerber wie die Unternehmen Alpha Natural Resources oder Arch Coal hatten bereits Insolvenz angemeldet.
Der Kurs des Euro rutschte zur Wochenmitte unter 1,13 Dollar, nachdem er tags zuvor mit 1,1464 Dollar auf den höchsten Stand seit vergangenen Oktober geklettert war. Richtungweisende zehnjährige Anleihen legten um 3/32 Punkte auf 98 23/32 Punkte zu. Sie rentierten mit 1,76 Prozent. (awp/mc/pg)