New York – Der US-Leitindex Dow Jones Industrial drängt in immer höhere Gefilde. Nachdem er am Donnerstag gleich zur Handelseröffnung die nächste runde Marke von 24’000 Punkten hinter sich gelassen hatte, spurtete er im Verlauf bis auf den Rekordwert von 24’327,82 Zählern. Am Ende des Tages stand das Barometer 1,39 Prozent höher auf 24’272,35 Punkten. Für den Monat November bedeutet dies ein Plus von 3,8 Prozent.
Abermals lieferten die Steuerreform-Pläne von US-Präsident Donald Trump den Treibstoff für die Gewinne an diesem Donnerstag. Laut Marktbeobachtern sind die Chancen für einen Erfolg der Pläne weiter gestiegen, nachdem nun auch der republikanische Senator John McCain seine Unterstützung dafür angekündigt hatte.
Dem marktbreiten S&P 500 gelang mit 2’657,74 Punkten ebenfalls ein weiteres Hoch. Er schloss mit einem Zuwachs von 0,82 Prozent auf 2’647,58 Zählern. An der Technologiebörse Nasdaq wechselten die Indizes nach dem Ausverkauf am Vortag wieder in den Erholungsmodus. Der Nasdaq 100 rückte um 0,86 Prozent auf 6’365,56 Punkte vor. Tech-Werte wie Apple, Amazon oder Facebook, die am Vortag noch deutlich abgestraft wurden, waren wieder gefragt.
In der Region Chicago hatte sich zudem das Geschäftsklima im November nicht ganz so deutlich verschlechtert wie erwartet. Wachstumszweifel sollten nicht aufkommen, hiess es von der Helaba.
Im Dow waren die Anteile des Flugzeugbauers Boeing und die von United Technologies mit einem Aufschlag von jeweils 2,78 Prozent vorne. Die Papiere des Baumaschinenherstellers Caterpillar verteuerten sich um 2,24 Prozent. Industriewerte zählen seit dem Wahlsieg Trumps zu den grössten Gewinnern am US-Aktienmarkt.
Dies gilt auch für Bankenwerte, die am Donnerstag ebenfalls zulegten. So gingen die Aktien von Goldman Sachs mit plus 2,60 Prozent aus dem Handel. Die Branche gilt als Profiteur der Steuersenkungspläne Trumps und der damit einhergehenden Erwartung einer anziehenden Inflation.
Ölwerte waren auf dem Vormarsch. ExxonMobil und Chevron verbuchten im Dow Kursgewinne von 1,24 beziehungsweise 1,54 Prozent. Eine Allianz aus 24 wichtigen Ölstaaten hatte beschlossen, ihr selbst auferlegtes Förderlimit zur Stützung der Ölpreise um neun Monate bis Ende 2018 zu verlängern.
Für die Aktionäre von Axalta gab es hingegen eine weitere Hiobsbotschaft. Der japanische Spezialchemiekonzern Nippon Paint beendete die Fusionsgespräche mit dem US-Unternehmen. Zuvor hatte es bereits mit dem niederländischen Spezialchemie- und Farbenkonzern Akzo Nobel keine Einigung für einen Zusammenschluss gegeben. Die Konsequenz für die Axalta-Papiere: Ein sehr hoher Kursverlust von 15,69 Prozent.
Die Aktien von Juniper Networks sackten um 6,25 Prozent ab. Der finnische Konkurrent Nokia hatte einen Bericht über ein Interesse an dem US-Konzern dementiert. «Wir sind weder in Gesprächen mit Juniper über eine mögliche Übernahme noch bereiten wir eine Offerte vor», teilte Nokia am Donnerstag mit.
Die US-Drogerie- und Apothekenkette CVS kommt laut einem US-Zeitungsbericht beim Buhlen um den Krankenversicherer Aetna voran. Bereits am Montag könnte die mehr als 66 Milliarden US-Dollar schwere Übernahme angekündigt werden, schrieb das «Wall Street Journal» am Donnerstag unter Berufung auf Insider. Die CVS-Aktien gewannen 4,36 Prozent, die Papiere von Aetna lediglich 0,34 Prozent. Am Markt wird schon länger über einen solchen Deal spekuliert.
Der Euro rang im New Yorker Handel mit der Marke von 1,19 US-Dollar und liess sie zuletzt mit 1,1913 Dollar wieder hinter sich. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1849 (Mittwoch: 1,1827) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8440 (0,8455) Euro. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen fielen um 7/32 Punkte auf 98 18/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,41 Prozent. (awp/mc/ps)