US-Schluss: Dow büsst 0,1% auf 18’142 Punkte ein
New York – Wie in den vorangegangenen Handelstagen und -wochen hat sich der Wall-Street-Index Dow Jones Industrial auch zum Auftakt der neuen Woche unter dem Strich nur wenig bewegt. Er knüpfte am Montag an seine träge Vorstellung vom Freitag an und ging mit einem Abschlag von 0,10 Prozent auf 18’142,42 Punkte aus dem Tag. Der Verlust im abgelaufenen Monat Oktober beträgt damit 0,9 Prozent.
Der breite S&P-500-Index verharrte zum Wochenauftakt mit minus 0,01 Prozent bei 2126,15 Zählern fast auf seinem Niveau vom Freitag. Der technologielastige Nasdaq-100-Index verlor 0,09 Prozent auf 4801,27 Punkte.
Die am Mittwoch anstehende Zinsentscheidung der US-Notenbank sowie die erneut hochkochende E-Mail-Affäre um Hillary Clinton, die gegen den Republikaner Donald Trump um das Amt als neuer Präsident der Vereinigten Staaten kämpft, sorgten für Verunsicherung und Zurückhaltung, hiess es. Im Mittelpunkt der E-Mail-Affäre steht die Frage, ob Clinton durch die Nutzung ihres – relativ hackeranfälligen – privaten Servers die Sicherheit der Nation gefährdet und sich damit strafbar gemacht hat.
Mit Blick auf die Fed rechnen Experten zwar noch nicht mit einem Zinsschritt im November, dennoch stellt die Sitzung einen Unsicherheitsfaktor dar. Die aktuellen Konjunkturdaten fielen unterdessen gemischt aus: So waren zwar die Konsumausgaben im September deutlich gestiegen und auch die Inflation hatte angezogen, doch zugleich hatte sich im Oktober das Geschäftsklima in der wichtigen Wirtschaftsregion Chicago überraschend stark eingetrübt.
Während die Berichtssaison zum Wochenstart noch weitgehend pausierte, standen vor allem Übernahmethemen und Analystenurteile im Fokus. So will der US-Industriekonzern General Electric (GE) sein Öl- und Gasgeschäft mit dem Ölfeldausrüster Baker Hughes zusammenlegen und mit 62,5 Prozent grösster Anteilseigner werden. Bereits am Freitag hatten beide Unternehmen Gespräche über ein solches Vorhaben bestätigt. Die Papiere von Baker Hughes, die vor dem Wochenende daher bereits kräftig zugelegt hatten, stiegen am Montag zeitweise auf 62,16 US-Dollar und damit auf den höchsten Stand seit Ende Juni 2015. Aus dem Handel gingen sie jedoch 6,29 Prozent tiefer bei 55,40 Dollar. GE sanken im Dow zugleich um 0,41 Prozent.
Der US-Telekomanbieter Centurylink will den Breitbandspezialisten Level 3 für insgesamt 34 Milliarden US-Dollar in bar und Aktien übernehmen. Die Papiere von Level 3 legten daraufhin um 3,89 Prozent zu. Die Centurylink-Papiere fielen hingegen um 12,54 Prozent.
Darüber hinaus wurden im Leitindex Dow die Anteilsscheine von Nike, ExxonMobil und Chevron von Umstufungen bewegt. So büssten Nike am Tabellenende 3,54 Prozent ein, nachdem die Papiere des Sportartikel-Herstellers von der Bank of America/Merrill Lynch auf «Underperform» abgestuft worden waren. Nike dürfte 2017 weitere Marktanteile an die Konkurrenten Adidas und Under Armour verlieren, befürchtet Analyst Robert Ohmes.
ExxonMobil büssten an vorletzter Stelle 1,72 Prozent ein, während Chevron an der Dow-Spitze um 0,90 Prozent stiegen. Goldman Sachs strich die Aktie des US-Ölkonzerns Exxon von ihrer «Conviction Buy»-Liste und stufte sie auf «Neutral» ab. Analyst Neil Mehta sieht vorerst kaum Treiber für deutliche Kursgewinne. Die Papiere von Chevron hätten mehr Potenzial, schrieb er und setzte nun den Konkurrenten auf die Liste der Top-Kaufempfehlungen.
Der Eurokurs erholte sich im US-Handel wieder etwas von seinen Tagesverlusten und wurde zur Schlussglocke an der Wall Street mit 1,0982 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0946 (Freitag: 1,0922) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9136 (0,9156) Euro. Am US-Rentenmarkt stiegen 10jährige Staatsanleihen um 5/32 Punkte auf 97 1/32 Punkte und rentierten mit 1,83 Prozent. Im gesamten Oktober legte damit ihre Rendite um 0,24 Prozentpunkte zu. (awp/mc/upd/ps)