New York – Nach ihren jüngsten Kursgewinnen haben die US-amerikanischen Aktienmärkte am Mittwoch überwiegend mit knappen Gewinnen geschlossen. Guten Daten vom Immobilienmarkt standen schwache Unternehmenszahlen aus dem Technologiesektor gegenüber, und so hoben sich positive wie negative Kurstreiber über den Handelstag hinweg gegenseitig auf. Sowohl der IT-Konzern IBM als auch der Chiphersteller Intel hatten enttäuschende Zahlen vorgelegt, während die veröffentlichten Baubeginne und Baugenehmigungen im September jeweils die Markterwartungen übertroffen hatten.
Nach zuletzt drei Tagen mit positiven Vorzeichen schloss der Leitindex Dow Jones Industrial hauchdünn im Plus. Er ging 0,04 Prozent höher bei 13.557,00 Punkten aus dem Handel. Im Vergleich zum breiter gefassten S&P 500-Index, der 0,41 Prozent auf 1.460,91 Zähler zulegte, wurde er vor allem vom Kursrückgang bei den schwergewichtigen IBM-Aktien gebremst. Auch an der Nasdaq war keine eindeutige Tendenz ablesbar: Der Composite-Index stieg um 0,10 Prozent auf 3.104,12 Punkte, während der Auswahlindex Nasdaq 100 knapp mit 0,10 Prozent im Minus schloss bei 2.775,62 Punkten.
IBM-Aktien kamen nach den am Vorabend vorgelegten Zahlen mit 4,91 Prozent auf 200,63 US-Dollar unter Druck und waren so mit weitem Abstand das Schlusslicht im Dow Jones. Erstmals seit fünf Wochen waren sie zwischenzeitlich sogar wieder unter die Marke von 200 Dollar abgerutscht. Der IT-Konzern ist im dritten Quartal weniger seiner leistungsstarken Firmenrechner los geworden, und enttäuschte so die Umsatzerwartungen.
Zweitgrösster Dow-Verlierer waren die Intel-Papiere mit minus 2,51 Prozent auf 21,79 Dollar. Bei dem Chipkonzern sorgte die Flaute im PC-Geschäft für deutliche Einbussen bei Umsatz und Gewinn. Firmenchef Paul Otellini erklärte die Ergebnisse mit dem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld. Am Markt wurde angesichts der Kursverluste auch auf einen enttäuschenden Margenausblick für das Schlussquartal verwiesen.
Im Bankensektor gaben Titel der Bank of America nach Zahlen moderat um 0,21 Prozent auf 9,44 Dollar nach. Die Grossbank musste für das dritte Quartal einen Gewinneinbruch wegen bereits angekündigter Sonderbelastungen verkraften. Sie schlug sich aber besser als befürchtet, denn Analysten hatten mit einem Verlust gerechnet. Der Sektor der Banken zeigte sich freundlich: Titel des Konkurrenten JPMorgan gewannen im Dow Jones etwas mehr als ein Prozent.
Auch ausserhalb des Leitindex standen einige Unternehmen mit Zahlen im Blickfeld: Aktien von Pepsi gaben moderat um 0,28 Prozent nach. Der Konzernumbau zehrte im dritten Quartal weiter am Gewinn des Getränke- und Snackherstellers. Titel des privaten Bildungsanbieters Apollo Group dagegen sackten wegen eines enttäuschenden Ausblicks und angekündigter Sparmassnahmen sehr deutlich um rund ein Fünftel auf 21,44 Dollar ab.
Zu guter Letzt sorgte auch ein Übernahmeangebot für Aufsehen: Das Gebot des niederländischen Halbleiterzulieferers ASML Holding löste bei den Titeln des Laserherstellers Cymer ein Kursfeuerwerk aus. Sie schossen angesichts der fast zwei Milliarden Euro schweren Offerte um rund die Hälfte nach oben. (awp/mc/upd/ps)