New York – Ein gemischtes Bild haben die Aktienmärkte an der Wall Street am Donnerstag geboten. Während sich der Dow Jones Industrial um 0,38 Prozent auf 25’241,41 Punkte noch etwas weiter von der 25’000er Marke nach oben absetzen konnte, wurden an der Technologiebörse Nasdaq Kursgewinne mitgenommen. Der seit Anfang Mai um fast 10 Prozent gestiegene Nasdaq 100 verlor 0,79 Prozent auf 7152,83 Zähler.
Nachdem der Auswahlindex im frühen Handel kein weiteres Hoch mehr erreicht habe, hätten Anleger «Kasse gemacht», sagte ein Händler. Verkauft wurden etwa die Papiere von Intel , Netflix und Facebook , die zuletzt stark gelaufen waren. Der marktbreite S&P 500 gab um 0,07 Prozent auf 2770,37 Zähler leicht nach.
Die Konjunktur in den USA läuft derweil weiter rund. So ging die wöchentliche Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe zuletzt leicht zurück. «Das Tempo bei den Entlassungen bleibt sehr niedrig», sagte Ökonom Jan Hatzius von Goldman Sachs.
Die Aussicht auf eine Neuaufstellung von McDonald’s auf dem Heimatmarkt beflügelte die Papiere der Fastfood-Kette. Mit einem Aufschlag von mehr als 4 Prozent setzten sie sich an die Spitze des Dow. Der Kurs stieg auf den höchsten Stand seit Anfang Februar. Nach Informationen des «Wall Street Journal» will das Unternehmen in den USA Beschäftigte entlassen. Verbunden damit sollen die Hierarchien innerhalb des Konzerns verringert werden. Einem Sprecher von McDonalds zufolge, den die Zeitung zitiert, will die Kette damit «dynamischer, beweglicher und wettbewerbsfähiger» werden.
Gefragt waren Papiere des Industriekonzerns Fortive, der sein Geschäft mit einer Milliardenübernahme stärken will. Die Aktie gewann 4,03 Prozent. Fortive will das Sterilisations-Geschäft von Johnson & Johnson -übernehmen. Für das Geschäft mit einem Umsatz von rund 775 Millionen Dollar im vergangenen Jahr will Fortive etwa 2,7 Milliarden Dollar in bar zahlen.
Papiere des Ölkonzerns Chevron rückten mit einem Plus von 2,9 Prozent auf Platz zwei im Dow hinter McDonald’s. Der Konzern hat zusammen mit der britischen Shell den Zuschlag für ein Förderprojekt in Brasilien erhalten. Zudem profitiert er wie die gesamte Branche von höheren Ölpreisen. Exxon Mobile <US30231G1022< stiegen um 1 Prozent.
Aktien des Solarmodulherstellers First Solar büssten nach einer Verkaufsempfehlung von Goldman Sachs 4,05 Prozent ein. Goldman-Experte Brian Lee ist für den gesamten Solarsektor skeptisch und rechnet im zweiten Halbjahr mit Überkapazitäten.
China dürfte laut einem Medienbericht zufolge in Kürze grünes Licht für die Übernahme des niederländischen Chip-Herstellers NXP durch Qualcomm geben. Qualcomm stiegen daraufhin um 1,34 Prozent und NXP um 4,85 Prozent. Als Voraussetzung hierfür gilt aber ein Ende des US-Zulieferstopps an den chinesischen Netzwerkausrüster ZTE. Die US-Regierung hatte ZTE im April wegen umstrittener Lieferungen von Telekom-Ausrüstung an Iran und Nordkorea für sieben Jahre vom Zugang zu jeglichen amerikanischen Technologien ausgeschlossen.
Der Eurokurs rutschte mit 1,1798 US-Dollar im späten US-Devisenhandel wieder knapp unter die runde Marke von 1,18 Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1836 (Mittwoch: 1,1765) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8449 (0,8500) Euro. Richtungsweisende US-Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit stiegen um 13/32 Punkte auf 99 19/32 Punkte und rentierten mit 2,92 Prozent. (awp/mc/pg)