US-Schluss: Dow gewinnt 0,69% auf 17’751,39 Punkte

US-Schluss: Dow gewinnt 0,69% auf 17’751,39 Punkte

New York – Die US-Börsen haben am Mittwoch mit moderaten Gewinnen auf den Leitzinsentscheid der Notenbank (Fed) reagiert. Die Fed behält ihre lockere Geldpolitik vorerst bei. Der Leitzins liegt weiterhin in einer Spanne von 0 und 0,25 Prozent. Zudem gab die Notenbank in dem Kommentar zu ihrer Entscheidung keinen eindeutigen Hinweis auf eine Zinserhöhung im September. Ausserdem präsentierten einige Unternehmen erfreuliche Quartalszahlen.

Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial zeigte sich nach dem Zinsentscheid der Fed nur kurz irritiert und schloss schliesslich 0,69 Prozent höher bei 17’751,39 Punkten. Der marktbreite S&P-500-Index legte um 0,73 Prozent auf 2108,57 Punkte zu. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,47 Prozent auf 4581,60 Punkte nach oben.

Die Fed machte die erste Leitzinserhöhung nach der Finanzkrise von «einigen weiteren» Verbesserungen am Arbeitsmarkt abhängig. Volkswirte sind sich auch nach der Sitzung weiter uneins, ob die Notenbank im September oder erst im Dezember ihren Leitzins anheben wird. Entscheidend für die weitere Politik werden damit wohl die Arbeitsmarktberichte für Juli und August sein, die noch vor der nächsten Sitzung am 17. September veröffentlicht werden.

Der Commerzbank-Experte Bernd Weidensteiner geht weiterhin von einer Leitzinserhöhung in den USA im September aus. Ob es aber tatsächlich dazu komme, hänge von den bis dahin veröffentlichten Konjunkturdaten ab, schrieb er. Im Gegensatz zum Zinserhöhungszyklus in den Jahren 2004 bis 2006 entscheidet die Fed laut Weidensteiner jetzt offenbar von Sitzung zu Sitzung. Analyst Jens Klatt von DailyFX erwartet jedoch erst im Dezember eine Anhebung, da die Fed zunächst eine weitere Verbesserung am Arbeitsmarkt sehen wolle. Allerdings wäre die Notenbank bei überzeugenden Arbeitsmarktberichten quasi gezwungen, an der Zinsschraube zu drehen.

Die Nachrichtenlage von der Unternehmensseite war überschaubar: Nach Börsenschluss am Dienstag hatte der Kurznachrichtendienst Twitter seine Quartalszahlen präsentiert, die zwar besser als erwartet gewesen waren. Allerdings steigen die Nutzerzahlen kaum noch. Die Papiere büssten 14,52 Prozent auf 31,23 US-Dollar ein und fielen damit auf den tiefsten Stand seit Mai 2014 zurück. Mit dem Kursrutsch hat das Unternehmen am Mittwoch mehr als drei Milliarden Dollar an Börsenwert eingebüsst.

Aktien von Kreditkartenanbietern verzeichneten unisono Gewinne. So machten die Papiere von Mastercard in dem freundlichen Umfeld anfängliche Verluste wett und stiegen um 1,65 Prozent. Die Geschäftszahlen des Unternehmens zum zweiten Quartal hatten im Rahmen der Erwartungen gelegen. Visa-Anteilsscheine zogen im Dow um 1,70 Prozent an. Der Konzern investiert US-Medien zufolge in das auf Online-Zahlungen spezialisierte Start-up Stripe aus San Francisco, an dem sich auch der Rivale American Express beteiligen will. Dessen Papiere rückten um 0,79 Prozent vor.

Die Microsoft-Aktien kletterten zum Start des neuen Betriebssystems Windows 10 um mehr als 2 Prozent nach oben und waren damit der beste Wert im Dow. Für gute Laune sorgten darüber hinaus erfreuliche Quartalszahlen des Pharma- und Biotech-Unternehmens Gilead Sciences sowie der Rüstungskonzerne General Dynamics und Northrop Grumman. Deren Papiere zogen jeweils um mehrere Prozent an. (awp/mc/upd/ps)

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