US-Schluss: Dow wieder in Richtung Rekordhoch unterwegs

Boerse

(Adobe Stock)

New York – Signale einer Abschwächung des seit langem robusten US-Arbeitsmarktes haben am Donnerstag die Erwartungen an Zinssenkungen wieder befeuert und den Börsen Kursgewinne beschert. Der Dow Jones Industrial legte um 0,85 Prozent auf 39’387,76 Punkte zu und beendete den siebten Handelstag in Folge im Plus. Damit rückt für den Leitindex das Rekordhoch von Ende März bei 39 889 Punkten wieder in Sichtweite.

Auch der technologielastige Nasdaq 100 arbeitete sich nach anfangs schwächerer Tendenz am Donnerstag ins Plus vor und schloss 0,16 Prozent höher auf 18’113,46 Punkten. Schwache Chipwerte verhinderten höhere Aufschläge. Der breit gefasste S&P 500 gewann 0,51 Prozent auf 5214,08 Zähler.

Neueste Daten vom Jobmarkt hatten gezeigt, dass die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe deutlich stärker gestiegen ist als erwartet. Die Daten signalisieren eine Abschwächung des zuletzt robusten Beschäftigungsmarktes und nähren die Hoffnungen auf eine geldpolitische Lockerung.

Etwas getrübt wurde der erfreuliche Börsentag von Verlusten im Chipsektor. Aufhänger war eine unter den Erwartungen gebliebene Umsatzprognose des Chip-Entwicklers Arm , dessen Technik in praktisch allen Smartphones steckt. Die Aktien drehten nach anfangs hohem Minus zwischenzeitlich ins Plus, aus dem Handel gingen sie aber letztlich doch 2,3 Prozent tiefer. Andere Chipwerte wurden in Mitleidenschaft gezogen: Nvidia etwa verloren 1,8 Prozent, Broadcom und Globalfoundries jeweils 1,5 Prozent.

Auch die Unterkünfte-Plattform Airbnb enttäuschte mit der prognostizierten Umsatzentwicklung. Die Papiere rutschten um 6,9 Prozent ab.

Apple zogen um ein Prozent an. Auftrieb gab eine Kreise-Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach der iPhone-Konzern in diesem Jahr über Datenzentren eigene Chips für Künstliche Intelligenz nutzen wolle.

Bei T-Mobile US könnte eine Einigung in den Verhandlungen über einen Teilkauf von U.S. Cellular noch in diesem Monat erfolgen, berichtete das «Wall Street Journal» unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Der US-Telekom-Riese Verizon verhandelt dem Bericht zufolge über die Übernahme anderer Cellular-Teile. Durch den Verkauf an zwei Unternehmen solle möglichen Bedenken der Wettbewerbsbehörden begegnet werden. T-Mobile US gewannen am Donnerstag 1,1 Prozent, Verizon stiegen um 0,8 Prozent. Die Titel von Telephone and Data Systems, denen 80 Prozent von U.S. Cellular gehören, sprangen um 28,6 Prozent nach oben.

Einen Einbruch von 22 Prozent mussten die Anleger der Online-Videospielplattform Roblox verkraften. Hier ernüchterte der Ausblick für das Neugeschäft.

Der Euro legte nach den schwachen US-Arbeitsmarktdaten zu. Nach dem Börsenschluss an der Wall Street kostete die Gemeinschaftswährung 1,0783 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0732 (Mittwoch: 1,0743) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,9318 (0,9308) Euro gekostet.

Am US-Rentenmarkt stieg der Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen (T-Note-Future) um 0,17 Prozent auf 109,02 Punkte. Die Rendite sank im Gegenzug auf 4,46 Prozent. (awp/mc/pg)

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