US-Schluss: Dow erholt – Konjunkturabhängige Aktien stützen
New York – Die Anleger an den US-Aktienmärkten haben sich am Mittwoch im Verlauf des Handels zu Aktienkäufen durchgerungen. Nach einem etwas mühseligen Start legte der Leitindex Dow Jones Industrial den Vorwärtsgang ein und stieg am Ende um 0,68 Prozent auf 34 814,39 Punkte. Unter anderem sorgte ein überraschend stark gestiegener konjunktureller Frühindikator wieder für mehr Risikofreude, nachdem der Dow am Vortag noch auf den niedrigsten Stand seit fast zwei Monaten gerutscht war.
Der breiter gefasste S&P 500 gewann 0,85 Prozent auf 4480,70 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 schloss 0,78 Prozent höher auf 15 503,53 Punkten.
Die Stimmung in den Industrieunternehmen im US-Bundesstaat New York hat sich im September deutlich aufgehellt. Der Empire-State-Index stieg im Vergleich zum Vormonat kräftig. Analysten hatten hingegen mit einem leichten Rückgang gerechnet. Gesucht waren an den Börsen daraufhin vor allem konjunkturabhängige Titel aus den Sektoren Energie, Industriegüter und Rohstoffe.
Rückenwind erhielten die US-Börsen erneut vom Öl- und Gassektor angesichts eines weiter steigenden Ölpreises. Die für die USA wichtige Sorte West Texas Intermediate (WTI) kletterte um drei Prozent auf den höchsten Stand seit Anfang August. Für Schwergewichte wie Chevron , Exxon Mobil, ConocoPhilips und Occidental Petroleum ging es um etwa zwei bis sechs Prozent nach oben.
Gut kam bei Anlegern auch die Nachricht an, dass Microsoft für bis zu 60 Milliarden US-Dollar eigene Aktien zurückkaufen will. Der Kurs legte um 1,7 Prozent zu. Im September 2019 hatte Microsoft bereits einen Aktienrückkauf von bis zu 40 Milliarden Dollar auf den Weg gebracht. Derzeit hat der Konzern einen Börsenwert von 2,25 Billionen Dollar und gilt damit als das zweitwertvollste börsennotierte Unternehmen nach Apple .
Der iPhone-Hersteller konnte einen Teil der Kursverluste vom Vortag wieder aufholen, nachdem die angekündigten Produktneuerungen die Anleger am Dienstag nicht begeistert hatten. «Die Apple-Aktien sind aus historischer Sicht recht hoch bewertet, und im kommenden Geschäftsjahr könnte sich Apple mit dem Wachstum schwer tun», schrieb Analyst Toni Sacconaghi vom Investmenthaus Bernstein.
Die Papiere von Steel Dynamics gewannen fünf Prozent. Der Stahlhersteller erwartet für das dritte Quartal einen Gewinn je Aktie von 4,78 bis 4,82 Dollar und somit deutlich mehr als die durchschnittliche Marktschätzung. Philip Morris hob die vierteljährliche Dividende an. Die Anteilsscheine des Tabakkonzerns legten um zwei Prozent zu.
Solide fiel der US-Börsengang des Münchener Flugtaxi-Herstellers Lilium aus. Nach einem ersten Kurs von 9,08 Dollar ging es zunächst bis auf 9,70 Dollar aufwärts. Das Debüt an der Nasdaq endete dann mit einem Schlusskurs von 9,31 Dollar. Die senkrecht startenden, siebensitzigen Elektrojets sollen in Deutschland in Serie gebaut werden. Lilium war über die Fusion mit dem Börsenvehikel Qell an die Nasdaq gegangen.
Die US-Staatsanleihen waren angesichts der steigenden Aktienkurse nicht gefragt. Der Terminkontrakt für zehnjährige Papiere (T-Note-Future) fiel um 0,14 Prozent auf 133,42 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Papiere betrug 1,30 Prozent. Der Euro bewegte sich im US-Handel kaum, zum US-Börsenschluss kostete die Gemeinschaftswährung 1,1815 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1824 (Dienstag: 1,1814) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8457 (0,8465) Euro. (awp/mc/pg)