New York – Einen Tag vor den Präsidentschafts- und Kongresswahlen haben die US-Standardwerte am Montag nur moderat zugelegt. Nach einem Wahlkampf-Marathon geht US-Präsident Barack Obama mit hauchdünnem Vorsprung in den Tag der Entscheidung. Die Präsidentenwahl am 6. November ist eine der spannendsten in der Geschichte der USA. Vor diesem Hintergrund seien die Anleger nicht bereit, grössere Engagement einzugehen, sagten Börsianer. Auch die Verunsicherung vor der Abstimmung im griechischen Parlament über neue Reform- und Sparmassnahmen verhinderte grössere Gewinne.
Der Dow rückte um 0,15 Prozent auf 13.112,44 Punkte vor. Der marktbreite S&P 500-Index stieg um 0,22 Prozent auf 1.417,26 Punkte. Die Indizes der Technologiebörse Nasdaq legten etwas deutlicher zu und profitierten damit von Kursgewinnen bei den Aktien von Apple: Der Composite Index etwa zog um 0,59 Prozent auf 2.999,66 Punkte an. Für den Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,63 Prozent auf 2.672,91 Punkte nach oben.
Für Apple gab es positive Nachrichten: Der Boom mit Tablet-Computern reisst nicht ab, wie die Marktforscher vom Institut IDC mitteilten. Im dritten Quartal habe der Markt weltweit um 49,5 Prozent im Jahresvergleich zugelegt. Im Vergleich zum zweiten Quartal wurden demnach 6,7 Prozent mehr Geräte abgesetzt. Auf den Tablet-Pionier und iPad-Hersteller kommt dabei ein Marktanteil von 50,4 Prozent. Zudem hatte das Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr sein Steuerspar-System weiter perfektioniert: Auf den ausserhalb der USA verbuchten Gewinn von 36,8 Milliarden Dollar wurden nur 1,9 Prozent Steuern fällig. Die Apple-Titel stiegen um 1,41 Prozent auf 584,80 US-Dollar.
Erneut zogen auch die Facebook-Papiere Aufmerksamkeit auf sich. Führende Manager hatten nach Ablauf von Haltefristen Teile ihrer Aktienpakete zu Geld gemacht. Unter ihnen befindet sich auch die Nummer zwei des Sozialen Netzwerks, Sheryl Sandberg. Für die Papiere ging es um 0,28 Prozent nach oben.
Unter den weiteren Technologie-Werten kletterten die Papiere von First Solar um 3,44 Prozent. Damit zeigten sie eine Reaktion auf ihre Verluste von fast 9 Prozent am Freitag, die die Aktionäre nach enttäuschenden Quartalszahlen hinnehmen mussten. Die Wüstenstrom-Initiative Desertec treibt einem Zeitungsbericht zufolge ihre Internationalisierung voran. Mit der State Grid Corporation of China (SGCC) und dem US-Unternehmen seien erstmals Firmen ausserhalb des Desertec-Aktionsradius Europa und Nordafrika an einer Beteiligung interessiert, schrieb die «Financial Times Deutschland». Bisher war First Solar ein assoziierter Partner, was zwar das finanzielle Engagement beschränkt, gleichzeitig aber auch den Einfluss.
Warren Buffetts Holding Berkshire Hathaway indes hatte im dritten Quartal den Gewinn um kräftige 72 Prozent hochgeschraubt, nachdem Spekulationsgeschäfte, aber auch die Eisenbahngesellschaft Burlington Northern Santa Fe und andere Tochtergesellschaften mehr Geld abgeworfen hatten. Was indes weniger Geld als im Vorjahreszeitraum einbrachte, war Berkshires grosser Versicherungszweig, wozu Rückversicherungen und der in den USA sehr bekannte Autoversicherer Geico gehören. Die Aktien von Berkshire Hathaway sanken um 0,08 Prozent.
Stärkster Wert im Dow waren die Papiere des Computerkonzerns Hewlett-Packard (HP) , die um 1,82 Prozent stiegen. Dahinter folgten die Titel des Baumaschinenherstellers Caterpillar mit plus 1,14 Prozent. (awp/mc/upd/pg)