US-Schluss: Verluste vor US-Arbeitsmarktbericht

US-Schluss: Verluste vor US-Arbeitsmarktbericht

New York – Sorgen vor einem näher rückenden schrittweisen Ausstieg der US-Notenbank aus der Billiggeldpolitik haben die US-Börsen am Dienstag belastet. Erstmals seit rund zwei Wochen schloss der Leitindex Dow Jones Industrial wieder unter der Marke von 16 000 Punkten. Mit einem Abschlag von 0,59 Prozent auf 15 914,62 Punkten ging er aus dem Tag, erholte sich damit aber von seinem Tagestief. Der marktbreite S&P 500 gab um 0,32 Prozent auf 1795,15 Punkte nach. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 reduzierte seine Verluste deutlicher und beendete den Handel mit minus 0,05 Prozent bei 3479,34 Punkten kaum verändert.

Am Montag hatte der überraschende Anstieg des ISM-Einkaufsmanagerindex die Sorgen der Anleger über eine zeitnahe Drosselung der milliardenschweren Anleihekäufe durch die Fed wieder verstärkt. Die Märkte hätten sich teils so stark an die ultralockere Geldpolitik der Fed gewöhnt, dass eine Verringerung zu einem Kater führen dürfte, sagte Marktanalyst Craig Erlam vom Broker Alpari UK. Entsprechend vorsichtig agierten die Anleger vor den im weiteren Verlauf noch anstehenden US-Konjunkturzahlen, insbesondere dem Arbeitsmarktbericht am Freitag. Marktbeobachter verwiesen zudem auf die jüngste Rekordjagd am US-Aktienmarkt. Eine Verschnaufpause sei daher «ganz gesund», hiess es.

Im Dow waren die Aktien des Chemieunternehmens DuPont Schlusslicht mit minus 2,01 Prozent, gefolgt von den Titeln des Pharmaunternehmens Pfizer. Händlern zufolge hatte Goldman Sachs die Pfizer-Aktien von «Conviction Buy» auf «Buy» abgestuft. Die Titel des Medienunterehmens Walt Disney litten unter einer Abstufung durch die Investmentbank B. Riley und verloren 1,42 Prozent. Die Papiere von ExxonMobil dagegen waren Favorit mit plus 0,93 Prozent.

Im Nasdaq 100 sprangen die Anteilsscheine von Tesla an die Spitze und legten dort um knapp 17 Prozent zu, nachdem der Hersteller von Elektroautos ein Schreiben veröffentlichte, dem zufolge das deutsche Kraftfahrzeugbundesamt mit Blick auf drei kürzlich bekanntgewordene Brandschäden am Modell Tesla S keine herstellerseitigen Mängel festgestellt habe. Die Apple-Aktien gewannen 2,74 Prozent. Die Schweizer Grossbank UBS hatte die Aktien des iPhone-Herstellers zuvor von «Neutral» auf «Buy» hochgestuft. Zudem kaufte Apple den Spezialisten für Twitter-Analyse Topsy.

Absatzzahlen aus den USA für den Monat November belasteten die Anteilsscheine von Ford und General Motors (GM), die beide mehr als zwei Prozent einbüssten.

Kräftig enttäuscht waren die Anleger vom Quartalsbericht von Krispy Kreme Doughnuts. Die Titel sackten um etwas mehr als 20 Prozent ab, nachdem das Unternehmen die Umsatzerwartungen des Marktes verfehlt hatte. Mondelez dagegen profitierten mit plus 1,38 Prozent von Aussagen zu seinem Aktienrückkaufprogramm. Der Lebensmittelkonzern wird es um 1,7 Milliarden auf insgesamt 7,7 Milliarden Dollar für seine Klasse-A-Aktien aufstocken. (awp/mc/upd/ps)

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