US-Schluss: Dow leicht im Minus nach Arbeitsmarktdaten
New York – Sorgen vor einer raschen Reduzierung der Konjunkturhilfen haben den Dow Jones Industrial am Mittwoch leicht belastet. Überraschend gute Arbeitsmarktdaten liessen die Anleger vermuten, dass die US-Notenbank (Fed) ihre monatlichen Anleihenkäufe zur Belebung der Wirtschaft schneller als gedacht zurückfahren könnte, sagten Börsianer. Unter den Technologiewerten sorgte indes ein Kurssprung bei den Aktien des Chipproduzenten Micron Technology für gute Stimmung.
Der Dow fiel um 0,41 Prozent auf 16 462,74 Punkte. Tags zuvor hatte er noch nach dem schwachen Jahresauftakt wieder Gewinne verzeichnet. Der marktbreite S&P-500-Index bewegte sich zur Wochenmitte mit minus 0,02 Prozent auf 1837,49 Punkte kaum vom Fleck. An der Nasdaq legte der Auswahlindex Nasdaq 100 um 0,27 Prozent auf 3567,54 Punkte zu.
In den USA war die Beschäftigung des Privatsektors im Dezember überraschend deutlich gestiegen. Das zeigten die Daten des Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing, die als Richtschnur für den am Freitag anstehenden Regierungsbericht gelten. Die deutliche Verbesserung der Arbeitsmarktlage setze sich fort und die Vorgaben für den offiziellen Bericht seien durchweg positiv, schrieb Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen.
Entgegen den Befürchtungen vieler Anleger will die Fed indes beim Abbau ihrer Konjunkturstützen vorsichtig vorgehen. Die meisten Währungshüter sprechen sich für «massvolle Schritte» bei der Drosselung der milliardenschweren Anleihekäufe zur Stützung des Wachstums aus. Das geht aus dem Protokoll der letzten Notenbank-Sitzung vom 17. und 18. Dezember hervor.
Für die Papiere von Ford ging es um 1,04 Prozent nach oben. Der Chef des Autokonzerns, Alan Mulally, will nicht die Führung bei Microsoft übernehmen. Die Titel des weltgrössten Softwarekonzerns fielen als schwächster Wert im Dow um 1,79 Prozent auf 35,76 US-Dollar.
Monsanto-Aktien gewannen nach Zahlen 2,15 Prozent. Das Geschäft mit Pflanzenschutz-Mitteln hatte dem Agrarkonzern im ersten Geschäftsquartal die Kasse gefüllt. Die Papiere des Chipproduzenten Micron Technology schnellten nach überraschend guten Quartalszahlen sogar um knapp 10 Prozent nach oben und waren damit der Favorit im Nasdaq 100. Unter den weiteren Technologiewerten legten die Aktien des sozialen Netzwerkes Facebook um 0,52 Prozent auf 58,23 Dollar zu und schlossen damit so hoch wie noch nie. Die Anleger hofften auf steigende Umsätze, sagten Börsianer.
Deutliche Verluste verzeichneten die Papiere des Einzelhändlers J.C. Penney mit minus 10,01 Prozent. Das Unternehmen hatte sich zwar zufrieden mit dem Weihnachtgeschäft gezeigt, allerdings keine genauen Umsatzahlen dazu vorgelegt. Die Anleger zweifelten nun laut Börsianern, ob J.C. Penney tatsächlich die Trendwende gelungen sei.
Auch geplante Übernahmen zogen das Interesse der Anleger auf sich. Der US-Pharmakonzern Forest Laboratories will den nicht börsennotierten Medikamentenhersteller Aptalis für 2,9 Milliarden US-Dollar kaufen. Aktien von Forest Laboratories verteuerten sich um knapp 18 Prozent. Titel von Riverbed Technology sprangen um 9,47 Prozent auf 19,53 Dollar nach oben. Hier möchte der Aktionär und Hedge Fonds Elliott-Management den Netzwerkausrüster für 19 US-Dollar je Aktie übernehmen. (awp/mc/upd/ps)