US-Eröffnung: Dow macht nach Arbeitsmarktdaten weiter Boden gut
New York – An der Wall Street hat sich die moderate Vortageserholung am Freitag nach der Bekanntgabe neuer Konjunkturdaten fortgesetzt. Der Arbeitsmarkt hatte im September zwei Seiten gezeigt: Positiv war die Entwicklung der Arbeitslosigkeit, die weiter zurückging und auf den tiefsten Stand seit einem halben Jahrhundert gefallen war. Die Lohnentwicklung war jedoch hinter den Prognosen zurückgeblieben.
Der Dow Jones Industrial notierte zuletzt 0,51 Prozent fester bei 26’335,46 Punkten. Am Donnerstag hatte sich der Leitindex von den heftigen Verlusten der beiden Vortage etwas erholt und war um rund ein halbes Prozent gestiegen. Auf Wochensicht zeichnet sich damit für den Dow ein Verlust von rund anderthalb Prozent ab.
Der marktbreite S&P 500 gewann am Freitag 0,47 Prozent auf 2924,35 Punkte. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 0,59 Prozent auf 7683,84 Zähler aufwärts.
Unter dem Strich dürfte die verhaltene Lohnentwicklung der US-Notenbank Fed Raum geben, ihre Geldpolitik bei Bedarf weiter zu lockern. Ende Oktober findet die nächste Zinssitzung statt. In diesem Jahr hat die Fed ihren Leitzins bereits zweimal gesenkt. In dieser Woche signalisierten jedoch wichtige Unternehmensumfragen, dass die Schwäche der US-Industrie auf den grossen Dienstleistungssektor übergreift. Ökonomen sehen hierin eine grosse Konjunkturgefahr, weil die Dienstleister bisher als Wachstumsstütze galten.
Bei den Einzelwerten standen die Apple-Aktien mit plus 1,8 Prozent ganz oben im Dow. Konzernchef Tim Cook hatte sich optimistisch zur weiteren Geschäftsentwicklung des Elektronikkonzerns geäussert. Er rechnet mit einem neuen Wachstumszyklus für Smartphones und zeigte sich nicht in Sorge über die Verkäufe der einzelnen iPhone-Modelle. Zudem berichtete die japanische «Nikkei Asian Review» ohne Quellenangaben, die Nachfrage nach dem neuen iPhone 11 sei stärker als angenommen.
Die Aktien des Kommunikationsspezialisten Avaya sprangen um fast 25 Prozent nach oben. Das Unternehmen geht eine strategische Partnerschaft mit dem Wettbewerber RingCentral ein.
Bei den Aktien von HP Inc kam es zu einem Kursabschlag von knapp 10 Prozent. Analysten hatten sich zurückhaltend zu Restrukturierungsplänen des PC- und Druckerherstellers geäussert. Das Unternehmen will 7000 bis 9000 Stellen streichen und mit dieser sowie anderen Massnahmen jährlich rund 1 Milliarde US-Dollar einsparen.
Nachdem die US-Investmentbank Morgan Stanley von ihrer Verkaufsempfehlung für die Snap-Aktien abgerückt ist, legten diese um 1,8 Prozent zu. Er habe die starke Umsatz- und Gewinnentwicklung des Betreibers der Foto-App Snapchat unterschätzt, räumte Analyst Brian Nowak ein. (awp/mc/kbo)