US-Schluss: Trübe Verbraucherstimmung bremst Wall Street

US-Schluss: Trübe Verbraucherstimmung bremst Wall Street

New York – Ein Knick in der Kauflaune der US-Verbraucher hat dem jüngsten Erholungsversuch der Wall Street am Freitag die Kraft genommen. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial pendelte nach anfangs deutlicheren Gewinnen um seinen Vortagesschluss. Letztlich rettete er ein Plus von 0,16 Prozent auf 26 403,28 Punkte in das Wochenende.

Der marktbreite S&P 500 stieg um 0,06 Prozent auf 2926,46 Punkte, während der technologielastige Nasdaq 100 0,15 Prozent auf 7690,99 Zähler einbüsste.

In den vergangen Tagen hatte der Dow noch von Entspannungssignalen im US-chinesischen Handelsstreit profitiert. Das hatte die Furcht vor einer weltweiten Rezession infolge des Konflikts ein wenig gemildert. Für die letzte Augustwoche ergab sich damit beim Dow Jones ein Plus von rund 3 Prozent. Das Minus für den Gesamtmonat August verringerte sich dadurch auf 1,72 Prozent.

So hatte die Eskalation des Konflikts zwischen den beiden grössten Volkswirtschaften der Welt durch neue Zollankündigungen der USA gegen China den Dow Anfang August nach unten gerissen. China reagierte mit neuen Strafzölle auf US-Einfuhren, woraufhin US-Präsident Donald Trump sofort zum Gegenschlag ausholte.

Mittlerweile hiess es aber aus dem chinesischen Wirtschaftsministerium, dass eine Eskalation nicht gut für China, die USA und den Rest der Welt sei. Das nährt die Hoffnung auf eine verträgliche Einigung beider Seiten.

Am Freitag zeigte das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima, dass die Stimmung der US-Verbraucher unter dem Handelsstreit leidet. Und gerade für die US-Wirtschaft ist der inländische Konsum zuletzt noch eine grosse Stütze gewesen. So fiel das Konsumklima auf den niedrigsten Stand seit fast drei Jahren.

Zu den Favoriten im Dow Jones zählten die Aktien des Versicherers UnitedHealth Group , die um knapp 1,5 Prozent stiegen. Die Papiere des Chipherstellers Intel legten um mehr als ein Prozent zu. Nicht gefragt waren hingegen die Papiere von McDonald’s . Sie fielen um mehr als ein Prozent.

Starke Kursbewegungen gab es bei Dell und der Kosmetikkette Ulta Beauty. Bei letzterer straften die Anleger enttäuschende Umsätze und gesunkene Jahresziele mit einem Kursrutsch um fast 30 Prozent ab – so wie auch viele Analysten, die ihre Daumen senkten.

Freuen konnten sich dagegen die Aktionäre des Computer-Konzerns Dell, dessen Papiere um zehn Prozent nach oben schnellten. Dell setzte sich nach einem guten Quartal ambitioniertere Jahresziele.

Der Kurs des Euro blieb im US-Handel unter der Marke von 1,10 US-Dollar, unter die er zum Wochenschluss erstmals seit mehr als zwei Jahren gefallen war. Zuletzt kostete ein Euro 1,0990 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1036 (Donnerstag: 1,1072) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9061 (0,9032) Euro gekostet.

Am US-Anleihemarkt fielen richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen um 2/32 Punkte auf 101 4/32 Punkte. Ihre Rendite betrug 1,50 Prozent. (awp/mc/pg)

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