US-Schluss: Dow im Minus
New York – Mit moderaten Verlusten sind die US-Standardwerte am Montag zögerlich in die neue Woche gestartet. Anleger an der Wall Street hätten enttäuschende Konjunkturdaten aus Japan genutzt, um erst einmal Kasse zu machen, hiess es am Markt. Der Leitindex Dow Jones ging vor diesem Hintergrund 0,29 Prozent tiefer bei 13.169,43 Punkten über die Ziellinie. Der breiter gefasste S&P 500-Index fiel nach zuvor sechs Gewinntagen in Folge um 0,13 Prozent auf 1.404,11 Zähler. Besser schlugen sich aber die technologielastigen Indizes an der Nasdaq: Der Composite Index schloss dort knapp mit 0,05 Prozent im Plus bei 3.022,52 Punkten, und der Auswahlindex Nasdaq 100 legte um 0,21 Prozent auf 2.728,68 Punkte zu.
«Die Aktienmärkte sind zuletzt gut gelaufen», begründete ein Marktbeobachter die von ihm beobachteten Gewinnmitnahmen. Grund dazu gab den Anlegern die erneute Sorge um das globale Wirtschaftswachstum, nachdem am Freitag schon das schwache Aussenhandelswachstum in China ein grosses Thema an den Märkten gewesen war. Zum Wochenauftakt kam nun die japanische Wirtschaft hinzu: Auf das Jahr hochgerechnet war das Bruttoinlandsprodukt des Inselstaats im Frühjahr um 1,4 Prozent gestiegen, während Volkswirte mit einem Wachstum von 2,3 Prozent gerechnet hatten. «Diese Zahlen sind ein weiterer Beleg für die nachlassende Dynamik», sagte ein Experte. Da die Anleger auf stimulierende Massnahmen der Notenbanken warteten, hielten sich die Märkte aber recht widerstandsfähig. «Der Markt rechnet eher früher als später mit einem Handeln der Währungshüter», urteilte ein Marktbeobachter.
Titel des Aluminiumkonzerns Alcoa büssten als Schlusslicht im Dow Jones 1,67 Prozent auf 8,83 US-Dollar ein. Händler begründeten dies mit einer von der Bank of America gekappten Prognose für das Wirtschaftswachstum in China, die neben der allgemeinen Konjunktursorgen zusätzlich die Stimmung zum Rohstoffsektor und damit auch dem Metallproduzenten belastet habe. Titel von US Steel rutschten ausserhalb des Leitindex um 2,35 Prozent ab.
Hinter Alcoa folgten in Dow Jones mit Cisco , Dupont , Intel und United Technologies zahlreiche Werte aus den Industrie- und Technologiesektoren mit Einbussen zwischen 0,54 und 1,14 Prozent. Titel der Bank of America lagen mit einem Minus von 0,26 Prozent gleichauf mit dem Markt: Die Auslands-Vermögensverwaltung wird erwartungsgemäss an die schweizerische Privatbank Julius Bär verkauft.
An der Nasdaq gewannen die Google-Papiere nach der Ankündigung von Stellenstreichungen bei Motorola 2,81 Prozent auf 660,01 US-Dollar. Jede fünfte Stelle soll beim übernommenen Mobiltelefon-Hersteller gestrichen werden und zudem will Google die Tochter zu einem Anbieter lukrativer Oberklasse-Smartphones umbauen. First Solar dagegen litten mit minus 4,39 Prozent unter der trüben Stimmung im globalen Solarsektor, was vor allem mit enttäuschenden Halbjahreszahlen des deutschen Branchenkollegen Solarworld begründet wurde.
Zudem standen an der Nasdaq gelistete Aktien ausländischer Unternehmen im Blickfeld. Manchester United zeigten sich am zweiten Handelstag nach dem Börsengang schwankend. Erst knapp unter den Ausgabepreis von 14 Dollar gefallen, schnellten sie in der Spitze bis auf 15,27 Dollar hoch und standen zuletzt noch mit gut einem Prozent im Plus bei 14,15 Dollar. Aktien des chinesischen Werbespezialisten Focus Media zogen aufgrund von Übernahmefantasie um fast neun Prozent an. Rückenwind gab es vom Gebot einiger Finanzinvestoren. (awp/mc/pg)