New York – Die US-Börsen haben nach dem erneuten Kursrutsch vom Freitag ihre Verluste etwas ausgeweitet. Vor allem die Technologiewerte blieben am Montag unter Druck. Am Aktienmarkt sind die Investoren vor der im Wochenverlauf beginnenden Berichtssaison und den am Donnerstag erwarteten Verbraucherpreiszahlen in Lauerstellung. Die Notenbank hat die Bekämpfung der hohen Teuerung zu ihrem Hauptanliegen gemacht. Dafür ist sie sogar bereit, erheblichen wirtschaftlichen Schaden in Kauf zu nehmen.
Der Leitindex Dow Jones Industrial fiel um 0,32 Prozent auf 29 202,88 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,75 Prozent auf 3612,39 Zähler nach unten. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 verlor 1,02 Prozent auf 10 926,97 Punkte, nachdem er im Verlauf auf den tiefsten Stand seit September 2020 gefallen war.
Am Freitag hatte der robuste Arbeitsmarktbericht für September und davon wieder angefachte Zinssorgen zu einem erneuten Ausverkauf von Risikoanlagen geführt. Die Anleger trennten sich vor allem von Tech-Werten, denn deutlich steigende Zinsen können die Finanzierungskosten der sehr wachstumsorientierten Tech-Werte erhöhen. Ferner verringern anziehende Zinsen den heutigen Wert der hohen Gewinne, den die Technologie-Unternehmen in der Zukunft erwirtschaften wollen.
Aktien aus der Autobranche litten stark unter einer sehr pessimistischen Branchenstudie der Bank UBS. Darin rechnet Analyst Patrick Hummel binnen drei bis sechs Monaten mit einem Überangebot und einem abrupten Ende einer beispiellos guten Phase an Preismacht und Profitabilität. Der Experte glaubt daher, dass der Markt die Gewinneinbrüche gerade bei Massenherstellern unterschätzt.
Unter den schwächsten Werten im S&P 500 sackten die Papiere von Ford um fast sieben Prozent ab. Die Anteilscheine von General Motors büssten rund vier Prozent ein. Der Elektroautobauer Tesla hingegen dürfte Hummel zufolge seinen aggressiven Wachstumskurs fortsetzen. Damit schlossen die Papiere nahezu unverändert.
Der Ölriese ExxonMobil erwägt Kreisen zufolge die Übernahme des Öl- und Gasförderers Denbury . ExxonMobil habe vorläufiges Interesse signalisiert, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Es gebe noch keine endgültige Entscheidung und ExxonMobil könnte sich am Ende auch gegen eine Übernahme entscheiden. Ein Denbury-Vertreter habe sich nicht äussern wollen und ExxonMobil habe eine Anfrage zunächst nicht beantwortet. Während die Aktien von Denbury zwischenzeitlich auf ein Rekordhoch gesprungen waren und letztlich um knapp sieben Prozent stiegen, verloren die Anteilscheine von ExxonMobil mehr als zwei Prozent.
Wie das «Wall Street Journal» berichtete, sprechen die beiden Labordienstleister Qiagen und Bio-Rad Laboratories über ein Zusammengehen. Während die Papiere von Bio-Rad Laboratories um mehr als acht Prozent absackten, legten die von Qiagen im New Yorker Handel am Ende um gut drei Prozent zu, nachdem sie zwischenzeitlich um mehr als acht Prozent in die Höhe geschnellt waren.
Der Eurokurs blieb angesichts der Unsicherheit an den Finanzmärkten unter Druck und wurde zuletzt bei 0,9706 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 0,9697 (Freitag: 0,9797) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 1,0313 (1,0207) Euro.
Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) verlor angesichts der Zinssorgen 0,39 Prozent auf 111,05 Punkte. Der Kassahandel blieb wegen eines Feiertags geschlossen. (awp/mc/pg)