US-Schluss: Dow scheitert knapp an 20’000-Punkte-Marke
New York – Frische Rekorde bei Dow Jones Industrial, S&P 500 sowie Nasdaq 100: Nach dem recht guten US-Arbeitsmarktbericht für Dezember haben die drei wichtigsten US-Indizes am Freitag Höchststände erreicht. Der US-Leitindex Dow schrammte mit 19’999,63 Punkten nur um Haaresbreite an der Marke von 20’000 Punkten vorbei. Letztlich verabschiedete er sich mit einem Plus von 0,32 Prozent mit 19’963,80 Punkten ins Wochenende.
«Die grosse Anlagerotation von Anleihen in Aktien – der ‹Trump-Trade› – bestimmt wieder das Geschehen», sagte Analyst Neil Wilson vom Broker ETX Capital. Er spielte darauf an, dass die Anleger seit dem Wahlsieg des nächsten US-Präsidenten Donald Trump auf eine besonders wirtschaftsfreundliche Politik setzen. Für den Dow ging es seit dem Zwischentief Anfang November fast ungebremst um über 11 Prozent aufwärts. In der ersten Woche 2017 gewann er gut 1 Prozent.
Der S&P 500 legte am Freitag um 0,35 Prozent auf 2276,98 Punkte zu. An der Nasdaq ging es für den Auswahlindex 100 um 0,85 Prozent auf 5007,08 Punkte nach oben. Ihre Bestmarken liegen nun bei 2282 und 5020 Punkten.
Vor allem das Lohnwachstum überzeugte mit der höchsten Dynamik seit über sechs Jahren. Es gilt unter Ökonomen als Voraussetzung für nachhaltig steigende Inflationsraten, was wiederum Zinsanhebungen durch die US-Notenbank nach sich ziehen dürfte. Dies trieb die Anleger aus Anleihen und half dem US-Dollar.
Richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen sanken um 19/32 Punkte auf 96 11/32 Punkte und rentierten mit 2,42 Prozent. Die US-Währung gewann gegenüber dem Euro nach zwei schwachen Tagen wieder an Boden: Die europäische Gemeinschaftswährung rutschte auf 1,0535 Dollar ab. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0589 (Donnerstag: 1,0501) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9444 (0,9523) Euro.
Im Dow waren Aktien von Nike mit plus 1,6 Prozent einmal mehr Favorit. Im Vorjahr hatten die Aktionäre des Sportartikelherstellers noch fast 19 Prozent Verlust verkraften müssen. Das Jahr 2017 lief nun mit plus 6 Prozent weitaus besser an.
Optisch besonders schwach waren Verizon, die am Freitag mit Dividendenabschlag gehandelt wurden.
Amgen-Aktien zogen dank des Etappensiegs in einem Patentstreit um rund 2,5 Prozent an. Ein US-Gericht ordnete an, dass der französische Pharmakonzern Sanofi und sein US-Partner Regeneron den Verkauf ihres Cholesterin-Senkers Praluent stoppen müssen, da dieser Patentrechte des amerikanischen Biotech-Konzerns verletze. Regeneron-Papiere sackten daraufhin um 5,8 Prozent ab. In Europa verloren Sanofi-Titel trotz der angekündigten Revision 2 Prozent. (awp/mc/upd/ps)