New York – An der New Yorker Wall Street ist es am Donnerstag im hochnervösen Handel erneut abwärts gegangen. Der Dow Jones Industrial schloss den sechsten Handelstag in Folge mit Verlusten. Dieses Mal stand ein Minus von 0,16 Prozent auf 17 930,67 Punkte zu Buche. Der technologielastige Nasdaq-100-Index büsste 1,01 Prozent auf 4679,10 Punkte ein und sank damit den achten Tag hintereinander.
Der am Freitag anstehende Arbeitsmarktbericht für den Monat Oktober, die hohe Unsicherheit mit Blick auf die bevorstehende Präsidentschaftswahl sowie der schwache Ölpreis belasteten.
Der S&P 500 verlor ebenfalls den achten Tag in Folge und fiel um 0,44 Prozent auf 2088,66 Punkte. Der VIX-Index, der die erwartete Schwankungsintensität des viel beachteten, weil recht marktbreiten Index widerspiegelt und daher auch «Angstbarometer» genannt wird, ist seit etwa 10 Tagen deutlich gestiegen. Inzwischen erreichte er den höchsten Stand seit Ende Juni. Je höher der Wert, desto nervöser der Handel.
Die Konjunkturdaten, an denen sich die US-Notenbank Fed neben zahlreichen weiteren Daten orientieren dürfte, wenn sie im Dezember über eine Leitzinsanhebung nachdenkt, fielen an diesem Tag gemischt aus. Eine klare Richtung für die Indizes lieferten sie damit nicht. Während Daten zum Auftragseingang und zur Produktivität überraschend positiv ausfielen, enttäuschte die starke Stimmungseintrübung der Dienstleister und die Entwicklung der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe.
Unter den Einzelwerten gaben die Aktien von Facebook um 5,64 Prozent nach. Ein boomendes Geschäft mit Werbung auf Smartphones hatte dem Konzern im dritten Quartal zwar fast zu einer Verdreifachung des Gewinns verholfen. Allerdings geht Facebook für die Zukunft von einem langsameren Wachstumstempo aus.
Der Versicherungskonzern American International Group (AIG) enttäuschte mit seinem Quartalsgewinn, was den Anteilscheinen einen Verlust von 3,96 Prozent einbrockte.
Die Papiere des Fitness-Spezialisten Fitbit büssten sogar ein Drittel an Wert ein. Die Prognose des Unternehmens für das Weihnachtsquartal war unerwartet vorsichtig ausgefallen.
Walt Disney profitierten dagegen an der Dow-Spitze mit plus 1,59 Prozent von starken Zahlen des Branchenkollegen 21st Century Fox . Das Medienunternehmen hatte mit seinen Zahlen zum ersten Geschäftsquartal die Prognosen der Analysten übertroffen, was die Aktien um rund 7 Prozent nach oben trieb.
Die Papiere von United States Steel , die am Vortag noch unter enttäuschenden Quartalszahlen und gekappten Jahreszielen gelitten hatten, gewannen nun 7,74 Prozent. Mehrere Analysten stuften die Aktien des Stahlherstellers hoch, unter ihnen auch die Bank of America/Merrill Lynch.
Der Eurokurs stieg im US-Handel wieder über 1,11 Dollar und wurde zur Schlussglocke an der Wall Street mit 1,1109 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1064 (Mittwoch: 1,1095) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9038 (0,9013) Euro. Am US-Rentenmarkt verloren zehnjährige Staatsanleihen 3/32 Punkte auf 97 6/32 Punkte und rentierten mit 1,813 Prozent. (awp/mc/pg)