New York – Nach einer Rally in der vergangenen Woche hat der US-Aktienmarkt am Montag leicht nachgegeben. Enttäuschend ausgefallene Konjunkturdaten bewegten die Börse über lange Strecken kaum. Nach vier Handelstagen im Plus schloss der US-Leitindex Dow Jones Industrial mit minus 0,30 Prozent bei 13.553,10 Punkten. Am Freitag noch war er dank anhaltender Euphorie über die weiter gelockerte Geldpolitik der US-Notenbank auf dem höchsten Stand seit Dezember 2007 ins Wochenende gegangen.
Für den breiter gefassten S&P 500-Index ging es am Montag um 0,31 Prozent auf 1.461,19 Punkte abwärts. An der Technologiebörse Nasdaq verlor der Composite Index 0,17 Prozent auf 3.178,67 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq 100 drehte zum Handelsschluss ins Plus und zeigte sich mit einem Aufschlag von 0,04 Prozent bei 2.856,44 Punkten fast unverändert.
Ein Börsianer sprach von moderaten Gewinnmitnahmen, die aber noch keinen Druck erzeugten. «Nach der Rally der vergangenen Woche wird erst einmal wieder etwas kürzer getreten», sagte er. Die Konjunkturdaten waren zudem auch kein Grund für weitere Kurssteigerungen: Die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe im US-Bundesstaat New York sank im September nicht nur überraschend stark, sondern auch auf den tiefsten Stand seit April 2009. Damals befand sich die Weltwirtschaft in einer tiefen Rezession.
Schwächster Wert im Dow waren die Aktien von Alcoa mit minus 2,64 Prozent auf 9,58 US-Dollar. Allerdings hatten sie in den vergangenen zwei Wochen um 15 Prozent zugelegt. Ebenso wie bei den in London notierten Bergbautiteln drückten auch bei Alcoa rückläufige Notierungen für Kupfer und andere Metalle auf den Kurs. Die zuletzt stark gelaufenen Bankenwerte gaben ebenfalls nach: Die Titel der Bank of America verloren 2,62 Prozent und die von JPMorgan sanken um 0,91 Prozent.
Im Nasdaq 100 stiegen die Anteilsscheine von Apple dagegen mit plus 1,23 Prozent auf ein Rekordhoch bei 699,80 Dollar. Das gerade vorgestellte iPhone 5 bricht schon jetzt alle Rekorde: In den ersten 24 Stunden gingen mehr als zwei Millionen Vorbestellungen ein. Das sind mehr als doppelt so viele wie für den bisherigen Rekordhalter und direkten Vorgänger iPhone 4S.
Die Papiere von Zynga sanken um 3,14 Prozent, nachdem sie am Freitag um mehr als acht Prozent zugelegt hatten. Grund für den Kursanstieg war, dass der schwächelnde Onlinespiele-Spezialist eine erfahrene Managerin für den Einstieg ins Glücksspielgeschäft gewinnen konnte.
Die Aktien von Electronic Arts (EA) büssten 2,00 Prozent ein. Zynga geht in seinem Rechtsstreit mit dem Branchenriesen EA nun zum Gegenangriff über. Der Anbieter bekannter Facebook-Spiele wie «Farmville» warf EA-Chef John Riccitiello vor, er habe versucht, den Wechsel seiner Manager zum damals aufstrebenden Online-Konkurrenten zu verhindern. Das kann in den USA als Wettbewerbsbehinderung betrachtet werden. (awp/mc/pg)