US-Schluss: Dow Jones fällt 1,0% auf 24’758 Punkte
New York – Durchwachsene Konjunkturdaten und Kursverluste bei den Aktien von Boeing haben die Wall Street am Mittwoch unter Druck gesetzt. Hinzu kamen anhaltende Sorgen um einen Handelskonflikt mit China.
Der Dow Jones Industrial verzeichnete seinen dritten Minustag in Folge und fiel um 1,00 Prozent auf 24 758,12 Punkte. Im frühen Handel hatte sich der US-Leitindex noch kurzzeitig von dem abrupten Wechsel des Aussenministers der Vereinigten Staaten am Dienstag erholt.
Der breit gefasste S&P 500 gab zur Wochenmitte um 0,57 Prozent auf 2749,48 Punkte nach. Der technologielastige Nasdaq 100 hingegen bewegte sich mit minus 0,08 Prozent auf 7040,98 Punkte kaum vom Fleck. Am Dienstag hatte der Index noch im frühen Handel ein Rekordhoch erreicht, bevor er letztlich um mehr als 1 Prozent ins Minus gerutscht war.
Das Handelsministerium hatte am Mittwoch einen überraschenden Rückgang der Einzelhandelsumsätze im Februar gemeldet. Volkswirte hatten mit einem Anstieg gerechnet. Besonders deutlich waren die Autoverkäufe zurückgegangen. Doch auch ohne diese schwankungsanfälligen Verkäufe stiegen die Einzelhandelsumsätze weniger stark als erwartet. Der Preisauftrieb auf Herstellerebene verstärkte sich dagegen im Februar wie erwartet etwas.
Unter den Einzelwerten sackten die Aktien des Flugzeugbauers Boeing mit einem Minus von rund 2,5 Prozent ans Dow-Ende. Schlechte Nachrichten waren von dessen grösstem Zulieferer Spirit AeroSystems gekommen. Dem Unternehmen fällt es derzeit schwer, dem erhöhten Produktionsziel für den Flieger 737 nachzukommen. Die Papiere von Spirit AeroSystems sackten um mehr als 5 Prozent ab.
Darüber hinaus standen erneut vor allem die Papiere von Qualcomm , Broadcom und Intel im Blick. Nachdem Präsident Donald Trump das mehr als 140 Milliarden US-Dollar schwere Gebot von Broadcom für den Rivalen Qualcomm untersagt hatte, beendete der in Singapur beheimatete Chipkonzern nun seinen Übernahmeangriff.
Die Aktien von Qualcomm, die am Dienstag rund 5 Prozent eingebüsst hatten, legten nun um fast 1 Prozent zu. Die Papiere von Broadcom hingegen weiteten ihre Vortagesverluste etwas aus. Die Aktien von Intel, die als Profiteur der gescheiterten Übernahmebestrebungen gelten, hatten ein halbes Prozent zugelegt. Sie schlossen nun moderat im Plus.
Die Supermarktkette Wal-Mart will angesichts des Angriffs durch den Onlinehändler Amazon ihren Lieferservice für Lebensmittel ausbauen. Die im Dow notierten Wal-Mart-Aktien gaben fast 1 Prozent nach, die von Amazon legten etwas zu.
Die Anteilsscheine von Ford schliesslich zogen um mehr als 2 Prozent an. Zuvor hatte sich die US-Bank Morgan Stanley positiv zu den Papieren geäussert. Laut Analyst Adam Jonas könnten Trumps umstrittene Pläne zur Sanierung der Infrastruktur des Landes die Gewinne des Autobauers kurzfristig stützen.
Der Euro blieb unter 1,24 US-Dollar und kostete zuletzt 1,2366 Dollar. Unter Druck geriet die Gemeinschaftswährung nach Äusserungen des Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi. Draghi hatte in einer Rede erneut keine schnelle Straffung der bisher sehr lockeren Geldpolitik in Aussicht gestellt. Die EZB hatte den Referenzkurs auf 1,2369 (Dienstag: 1,2378) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8085 (0,8079) Euro. Am US-Rentenmarkt steigen richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen angesichts der Verluste an der Wall Street um 7/32 Punkte auf 99 14/32 Punkte. Ihre Rendite fiel entsprechend auf 2,815 Prozent. (awp/mc/pg)