New York – Die US-Aktienmärkte haben am Dienstag einen erneuten Anlauf zur Jahresendrally genommen. Positive Vorgaben aus Europa und Asien sowie ein deutlich erholter Ölpreis liessen Anleger herzhaft zugreifen. Zudem stützten neue Konjunkturdaten. So war das Defizit in der US-Handelsbilanz im November etwas niedriger als prognostiziert ausgefallen. Ferner hatte sich das US-Konsumklima im Dezember überraschend stark aufgehellt und die Preise am US-Häusermarkt hatten im Oktober stärker zugelegt als erwartet.
Der Dow Jones Industrial schloss 1,10 Prozent höher bei 17 720,98 Punkten und baute damit sein Plus der vergangenen sechs Handelstage auf rund 3,5 Prozent aus. Auf Jahressicht liegt der US-Leitindex derzeit aber noch rund 0,6 Prozent im Minus. Für den S&P-500-Index ging es am Dienstag um 1,06 Prozent auf 2078,36 Punkte nach oben. Zuvor hatte der marktbreite Index den höchsten Stand seit drei Wochen erklommen. Der technologielastige Index Nasdaq 100 gewann 1,51 Prozent auf 4691,08 Punkte.
Ein Bieterkampf sorgte kurz vor Jahresschluss für Aufmerksamkeit: Sowohl Starinvestor Carl Icahn als auch der japanische Reifenhersteller Bridgestone wollen die Autowerkstattkette Pep Boys übernehmen. Am Montag nach Börsenschluss hatte Icahn sein Gebot auf über 1 Milliarde Dollar erhöht. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, will der japanische Reifenhersteller noch vor Jahresende entscheiden, ob er Icahn überbietet oder nicht. Die Aktien von Pep Boys gewannen 8,79 Prozent.
Im Anlegerfokus stand auch die Rüstungsbranche, nachdem das US-Verteidigungsministerium mitgeteilt hatte, dass Boeing und Lockheed Martin Grossaufträge des Militärs erhalten werden. Boeing-Aktien legten um 1,94 Prozent zu und waren damit Spitzenreiter im Dow. Lockheed-Papiere stiegen um 0,94 Prozent.
Gefragt waren auch Apple-Papiere , die 1,80 Prozent gewannen. In starker Verfassung präsentierten sich zudem die Nasdaq-Schwergewichte Amazon und Alphabet mit Kursaufschlägen von 2,78 beziehungsweise 1,85 Prozent. Beide Werte verbuchten zudem Rekordhochs.
Willis Group kletterten um 4,55 Prozent nach oben. Die Aktien des Versicherungsdienstleisters werden im S&P-500-Index die des Uhren- und Taschen-Herstellers Fossil ersetzen. Dessen Anteilscheine legten um 1,06 Prozent zu.
Die Aktien der Ölkonzerne, die in den vergangenen Tagen wegen gesunkener Rohölpreise unter Druck geraten waren, erholten sich trotz des rasanten Ölpreis-Anstiegs eher unterdurchschnittlich. Chevron rückten um 0,98 Prozent und ExxonMobil um 0,53 Prozent vor.
Die Titel von Valeant setzten hingegen ihre Talfahrt mit einem Verlust von 0,73 Prozent fort. Am Montag waren sie mit einem Minus von mehr als 10 Prozent aus dem Handel gegangen, weil der Unternehmenschef aus gesundheitlichen Gründen sein Amt vorerst nicht mehr ausüben kann.
Der Eurokurs hielt etwas über 1,09 US-Dollar. Zuletzt wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0932 Dollar gehandelt. Richtungweisende zehnjährige US-Anleihen fielen um 22/32 Punkte auf 99 15/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,31 Prozent. (awp/mc/pg)