New York – Der Dow Jones Industrial hat am Donnerstag einmal mehr einen Rekord aufgestellt. Er stieg im Handelsverlauf bis auf 22’044,85 Punkte, sodass er den siebten Handelstag in Folge mit einer Bestmarke verbuchen konnte. Dann aber verliess die Anleger vor dem am Freitag anstehenden Arbeitsmarktbericht der Mut. Letztlich schloss der Leitindex nur knapp mit 0,04 Prozent im Plus bei 22’026,10 Punkten. Immerhin war dies schon der achte Tag, den er mit positivem Vorzeichen beendete. Allerdings hat er in diesem Zeitraum nur um 2,4 Prozent zugelegt.
Wie schon in den Handelstagen zuvor schlug sich der Leitindex besser als seine Indexkollegen aus den USA, bei denen die Rekorde schon einige Tage zurückliegen. Für den S&P 500 ging es am Donnerstag um 0,22 Prozent auf 2472,16 Punkte abwärts. Der Technologiewerte Nasdaq 100 fiel um 0,39 Prozent auf 5891,20 Punkte.
Klare Impulse blieben Mangelware, auch von Konjunkturseite. Die Auftragseingänge in der Industrie erfüllten die Erwartungen, während sich die Stimmung der US-Dienstleister im Juli überraschend deutlich verschlechtert hatte. Ein paar Punkte liess der Markt noch liegen, als späte Meldungen über mögliche Schritte des FBI-Sonderermittlers Robert Mueller in der Russland-Affäre die Runde machten.
Tesla rückten nach Zahlen um 6,5 Prozent vor. Bei exakt 350 Dollar hatten sie zwischenzeitlich den höchsten Stand seit einem Monat erreicht. Nach einigen Wochen der Sorge schöpften die Aktionäre bei dem Elektroautobauer neue Hoffnung, weil dieser im zweiten Quartal die Erwartungen übertraf und sich bei der Produktion des neuen Model 3 auf gutem Kurs sieht. Mit dem Fahrzeug will Konzernchef Elon Musk den Einstieg in das massenfähige Mittelklassegeschäft wagen.
Für Aufsehen sorgte ansonsten vor allem der weltgrösste Generikahersteller Teva , der nach einem Milliardenverlust im zweiten Quartal seinen Ausblick und die Dividende kürzte. Die Aktie brach um fast ein Viertel ein und zog auch andere Anbieter von Nachahmermedikamenten mit nach unten. Mylan etwa sackten um 6 Prozent ab. Gestandene und von der Generika-Konkurrenz geplagte Pharmawerte profitierten: Pfizer etwa rückten um 1,55 Prozent vor und führten so den Dow an.
Zum Gesamtbild an den US-Märkten trugen schwache Energiewerte ihren Teil bei. Ihr Sektorindex S&P 500 Energy verlor 1,34 Prozent. Chesapeake Energy büssten 2,6 Prozent ein, obwohl das Unternehmen beim Gewinn die Erwartungen übertraf. Am Markt wurde das Minus mit enttäuschenden Produktionszahlen begründet. Im Dow verloren aus dem Sektor die Papiere des Ölkonzerns Chevron fast 1 Prozent.
Nachdem sie am Vortag infolge der Quartalszahlen erneut Rekordhöhen erreichten und so wesentlich dazu beigetragen hatten, dass der Dow die Marke von 22 000 Punkten überspringen konnte, kamen die Aktien von Apple nun am Donnerstag etwas zurück. Am Ende fielen sie um 1 Prozent und gehörten so zu den schwächsten Dow-Werten.
Unter den Nebenwerten gehörten die Aktien von Kellogg nach Zahlen mit 4,33 Prozent zu den Gewinnern. Der Cornflakes-Produzent hatte im zweiten Quartal besser abgeschnitten als erwartet.
Noch deutlicher um 15 Prozent sprangen die Papiere von Fitbit nach oben. Dabei wurden nicht nur die vorgelegten Zahlen des des Fitnessband-Pioniers verarbeitet, sondern auch die Ankündigung einer eigenen «Smartwatch». Beim Videospiele-Hersteller Take-Two waren die Kursgewinne nach Zahlen mit 12 Prozent ebenfalls zweistellig.
Der Euro bewegte sich unterhalb der Marke von 1,19 US-Dollar, über der er am Vortag den höchsten Stand seit Januar 2015 erreicht hatte. Zuletzt wurden 1,1875 US-Dollar für die Gemeinschaftswährung bezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1860 (Mittwoch: 1,1829) Dollar festgesetzt.
US-Staatsanleihen legten zu, die Intensität der Gewinne stieg dabei mit den Laufzeiten etwas an. Richtungweisende zehnjährige Papiere kletterten um 14/32 auf 101 11/32 Punkte nach oben. Sie rentierten mit 2,22 Prozent. (awp/mc/pg)