US-Schluss: Dow im Aufwind – Nvidia trübt Tech-Stimmung

US-Schluss: Dow im Aufwind – Nvidia trübt Tech-Stimmung
(Adobe Stock)

New York – An der Wall Street hat der Dow Jones Industrial am Montag an seine gute Vorwoche angeknüpft und weiter zugelegt. Inzwischen notiert er wieder auf dem Niveau von Ende Mai. Im Technologiebereich drückte die beschleunigte Talfahrt der Aktien von Nvidia auf die Stimmung. Der Kursrutsch bei dem Chipkonzern könnte Beobachtern zufolge darauf hindeuten, dass die Rallye in der Branche, die den Bullenmarkt angetrieben hat, nun eine Verschnaufpause nimmt.

Der von Tech-Aktien dominierte Nasdaq 100 stand am Ende 1,15 Prozent im Minus bei 19’474,62 Punkten. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,31 Prozent auf 5447,87 Punkte nach unten. Der Leitindex Dow stieg um 0,67 Prozent auf 39’411,21 Punkte.

«Der Aktienmarkt befindet sich nicht in einer Blase», beschrieb Emily Bowersock Hill, Gründungspartnerin von Bowersock Capital Partners, die aktuelle Lage. Obwohl die Bewertungen von Megacap-Wachstumsaktien überzogen seien, hätten sich die Aktienkurse nicht von den Fundamentaldaten abgekoppelt, wie es während der Technologieblase im Jahr 2000 der Fall gewesen sei.

Die drei in New York notierten Technologiewerte Microsoft, Nvidia und Apple liefern sich derzeit ein Rennen um den Titel des wertvollsten Unternehmens der Welt. Aktuell hat Microsoft die Nase mit einer Marktkapitalisierung von gut 3,3 Billionen US-Dollar knapp vorn, gefolgt von Apple. Am Montag erreichten die Papiere des Softwarekonzerns Microsoft ebenso wie die A-Aktien der Google-Mutter Alphabet Rekordstände und gaben am Ende leicht nach.

Am Nasdaq-100-Ende setzten die Anteilscheine von Nvidia ihre jüngste Serie von Gewinnmitnahmen mit einem Kursrückgang von 6,7 Prozent fort. Vor allem der Hype um Künstliche Intelligenz und die für deren Einsatz notwendigen Komponenten hatte die Titel in den vergangenen Wochen immer wieder auf Höchststände getrieben.

Unterdessen hat die Europäische Kommission eine Untersuchung gegen Apple wegen möglicher Verstösse gegen neue Regeln für grosse Online-Plattformen eingeleitet. Zudem hat Apple mit Meta laut dem «Wall Street Journal» über eine mögliche Integration des generativen KI-Modells der Facebook-Muttergesellschaft gesprochen. Die Apple-Aktien legten um 0,3 Prozent zu.

Die Aktien von Coinbase verloren sechs Prozent. An den Finanzmärkten stehen Kryptowährungen weiter unter Druck. Am Montag fiel der Kurs der ältesten und bekanntesten Digitalanlage Bitcoin auf den tiefsten Stand seit Anfang Mai. «Auch zu Wochenbeginn bleibt die jüngste negative Tendenz am Kryptomarkt weiter bestehen» kommentierte Timo Emden von Emden Research. Der Fachmann verwies auf Gewinnmitnahmen und die nachlassende Nachfrage nach börsengehandelten Spot-ETFs aus den USA. Diese waren erst zu Jahresanfang zugelassen worden und hatten für starken Zulauf auf Digitalanlagen gesorgt.

Die Papiere von RXO schnellten um knapp 23 Prozent in die Höhe. Der Anbieter von Maklerdienstleistungen für die Logistikbranche will die UPS-Tochter Coyote Logistics für mehr als eine Milliarde Dollar übernehmen. UPS-Aktien gewannen 1,5 Prozent.

US-Staatsanleihen legten etwas zu. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) gewann 0,14 Prozent auf 110,66 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere fiel im Gegenzug auf 4,23 Prozent.

Am New Yorker Devisenmarkt legte der Euro zu und kostete zuletzt 1,0736 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0730 (Freitag: 1,0688) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9319 (0,9356) Euro. (awp/mc/ps)

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