US-Schluss: Dow kaum verändert
New York – Anscheinend festgefahrene Positionen im US-Haushaltsstreit haben am Mittwoch die Gewinne an der Wall Street wieder komplett abbröckeln lassen. Die Nasdaq-Indizes drehten in die Verlustzone. Die positiven Impulse durch ein von der Notenbank Fed angekündigtes neues Kaufprogramm für Staatsanleihen verpufften. Der Dow Jones Industrial schloss nahezu unverändert mit minus 0,02 Prozent bei 13.245,45 Punkten, nachdem er zeitweise bei knapp unter 13.330 Punkten ein neues Hoch seit dem 22. Oktober erreicht hatte.
Der S&P 500 ging mit plus 0,04 Prozent bei 1.428,48 Zählern aus dem Handel. An der Nasdaq büssten Composite-Index und Nasdaq 100 jeweils 0,28 Prozent ein. Der Zählerstand für den marktbreiten Technologiewerte-Index betrug damit 3.013,81 Punkte, der für den Auswahlindex belief sich auf 2.674,57 Punkte.
Der Republikaner und Sprecher des Repräsentantenhauses, John Boehner, hatte zuvor Journalisten gesagt, es gebe «einige ernsthafte Differenzen» zwischen US-Präsident Barack Obama und den Republikanern über Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen. Aus beiden Parteien hiess es, dass eine Einigung vor Weihnachten immer unwahrscheinlicher werde. Wird bis Ende des Jahres keine Lösung gefunden, treten automatisch Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen in dreistelliger Milliardenhöhe in Kraft.
Vorher hatte die Fed bekannt gegeben, ab Januar für 45 Milliarden US-Dollar monatlich Staatsanleihen zu kaufen, um die lahmende Konjunktur zu stützen. Mit dem neuen Programm wird ein auslaufendes Anleihetauschprogramm (Operation Twist) abgelöst. Zudem wird die Notenbank ihre monatlichen Käufe hypothekenbesicherter Wertpapiere (Mortage Backed Securites) im Wert von jeweils 40 Milliarden US-Dollar fortsetzen.
«Es gibt im Grunde nichts wirklich stark Negatives, aber nach dem starken Lauf der vergangenen Handelstage werden die Investoren vorsichtiger und verkaufen lieber wieder ein wenig», sagte ein Börsianer und verwies auf die fünftägige Gewinnserie im Dow-Jones-Index.
Gute Nachrichten des Chemieunternehmens DuPont für seine Aktionäre liessen dessen Papiere um 1,40 Prozent steigen. Damit zählten sie zu den Favoriten im Dow Jones. Der BASF-Konkurrent will eigene Aktien im Wert von einer Milliarde US-Dollar zurückkaufen. Das Programm soll 2013 abgeschlossen sein. Die Mittel dafür sollen aus dem Verkauf des Autolack-Geschäfts stammen. Gleichzeitig hob DuPont seinen im Herbst gesenkten Ausblick für das laufende Geschäftsjahr leicht an. Im Oktober noch hatte Dupont nach einem überraschend schwachen dritten Quartal Stellenstreichungen und Einsparungen angekündigt und seine Prognose gesenkt.
Die Anteilsscheine von Wal-Mart Stores fielen dagegen den zweiten Tag in Folge an das Ende des Kurszettels, wo sie nun 2,75 Prozent verloren. Indien will prüfen, ob der Einzelhandelskonzern im Zuge seines Markteintritts in die drittgrösste Volkswirtschaft Asiens verbotene Lobbyarbeit betrieben hat.
Dass der Mischkonzern 3M seine im Oktober gesenkte Gewinnprognose für das laufende Jahr bekräftigte, quittierten Anleger ebenfalls mit Verkäufen: Das Papier verlor 0,60 Prozent. Im kommenden Jahr rechnet 3M dann mit einem Umsatz- und Gewinnplus. Je Aktie soll der Gewinn 2013 zwischen 6,70 und 6,95 US-Dollar liegen, der Umsatz ohne Zukäufe um zwei bis fünf Prozent zulegen.
Die Grosshandelskette Costco Wholesale steigerte ihren Gewinn im ersten Geschäftsquartal 2012/13 deutlicher als von Analysten erwartet, während der Umsatz die Prognosen traf. Die Aktie verlor 0,51 Prozent. (awp/mc/upd/pg)