New York – Die Stimmung an den US-Börsen hat sich am Dienstag wieder leicht eingetrübt. Nach einem wenig veränderten Montag für den bekanntesten Wall Street Index Dow Jones Industrial und deutlichen Gewinnen für die technologielastigen Nasdaq-Indizes ging es nun erneut moderat abwärts. Mit Spannung wird bereits auf den Mittwoch gewartet. Dann wird nach Börsenschluss der vom Boom bei Künstlicher Intelligenz (KI) profitierende Halbleiterkonzern Nvidia sein Zahlenwerk vorlegen. Im Mai hatte das Unternehmen nach einem starken Ausblick für enorme Begeisterung gesorgt, was die Aktie auf ein Rekordhoch getrieben hatte. Seither ging es mit kleineren Dellen immer weiter aufwärts.
Ansonsten richtet sich das Interesse der Anleger bereits auf das anstehende alljährliche Notenbanker-Treffen, das von Donnerstag bis Samstag in Jackson Hole (Wyoming) stattfindet. Nach Veröffentlichung des US-Notenbankprotokolls in der vergangenen Woche werden nun konkretere Hinweise darauf erhofft, ob sich die US-Notenbank Fed doch noch in der Pflicht sieht, die Leitzinsen weiter anzuheben.
Der Dow verlor 0,51 Prozent auf 34 288,83 Punkte. Der marktbreite S&P 500 sank um 0,28 Prozent auf 4387,55 Zähler. Der überwiegend mit Technologiewerten bestückte Nasdaq 100 büsste 0,19 Prozent auf 14 908,96 Punkte ein, nachdem er am Montag noch um 1,7 Prozent zugelegt hatte. Die Nasdaq-Börsen haben seit Monatsbeginn allerdings auch deutlich stärker nachgegeben als der Dow.
Unter den Einzelwerten erholten sich die Aktien des Elektroautobauers Tesla weiter mit plus 0,8 Prozent. Moderna legten nach ihrem Vortagsplus von neun Prozent um weitere 4,7 Prozent zu. Nachdem der Covid-Impfstoffhersteller bislang ein schwieriges Jahr gehabt hat, könnte sich das im Herbst bessern. Ein Regierungsbeamter forderte die Amerikaner auf, ihre Corona-Impfung auffrischen zu lassen. Auch Biontech , Curevac und Novavax erholten sich weiter kräftig.
Der Software-Konzern Microsoft startet einen neuen Anlauf, um die Übernahme des Videospiele-Konzerns Activision Blizzard bei britischen Wettbewerbshütern durchzubekommen. Die Microsoft-Aktien zogen um 0,2 Prozent an, während es für Activision um 1,0 Prozent nach oben ging. Zum neuen Plan gehört es, die Cloud-Gamingrechte für 15 Jahre an den Spielkonzern Ubisoft abzutreten.
Die Anteilscheine von Baidu rückten um 2,8 Prozent vor. Der chinesische Suchmaschinenbetreiber steigerte seinen Umsatz im abgelaufenen Quartal überraschend stark. Das Unternehmen gehört zu den grössten Internetunternehmen Chinas, die wieder auf Wachstumskurs sind, nachdem die Regierung in Peking ihren Einfluss auf den Privatsektor gelockert hatte, um die stockende Wirtschaft anzukurbeln.
Um 14,1 Prozent sackten dagegen Macy’s ab. Zwar übertraf der Umsatz auf vergleichbarer Fläche die Analystenschätzungen, doch der deutliche Rückgang im Vergleich zum Vorjahr zeigt, dass sich die Kaufhauskunden inzwischen wieder zunehmend mit Käufen zurückhalten. Im Sog dieser Entwicklung gaben auch die Aktien von Nike , Under Armour und Lululemon nach.
Der Euro wurde zum Börsenschluss an der Wall Street mit 1,0856 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs zuvor in Frankfurt auf 1,0887 (Montag: 1,0908) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9185 (0,9168) Euro.
Am US-Rentenmarkt gab der Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen (T-Note-Future) zuletzt um 0,04 Prozent auf 109,03 Punkte nach. Die Rendite für zehnjährige Anleihen stieg auf 4,33 Prozent. (awp/mc/pg)