US-Schluss: Dow gewinnt 0,1% auf 18’559 Punkte
New York – Erneut ist ein lustloser Handelstag an der Wall Street mit Rekordschlussständen für die wichtigsten Standardwerte-Indizes zu Ende gegangen. Zwar kam der US-Leitindex Dow Jones Industrial am Dienstag kaum vom Fleck, kletterte kurz vor Handelsschluss dann aber auf ein Rekordhoch bei 18’562,53 Punkten. An seinem achten freundlichen Handelstag in Folge ging der Dow schliesslich knapp darunter mit plus 0,14 Prozent auf 18’559,01 Punkten aus dem Tag. Während seines starken Laufs seit Ende Juni hat er damit inzwischen fast 9 Prozent hinzugewonnen.
Der S&P 500, der zum Wochenstart auf Rekordhoch geschlossen hatte, gab am Dienstag hingegen um 0,14 Prozent auf 2’163,78 Zähler nach. Der Nasdaq-100-Index sank um 0,35 Prozent auf 4’603,28 Punkte.
Von neuen Konjunkturdaten zum US-Immobilienmarkt gingen keine besonderen Impulse aus. Vielmehr standen vor allem einzelne Unternehmen mit ihren Quartalsbilanzen im Blick. Im Dow gewannen die Aktien des Pharma- und Konsumgüterunternehmens Johnson & Johnson als einer der Spitzenwerte im Index 1,71 Prozent. Auf die Bilanz zum zweiten Quartal folgte eine erneute Prognoseanhebung für das Gesamtjahr. Um 1,31 Prozent legten nach stärker als erwarteten Quartalszahlen die Papiere des Krankenversicherers UnitedHealth zu und schlossen damit schlossen bei 142,59 US-Dollar auf Rekordhoch.
Die Anteilsscheine von McDonald’s als Spitzenwert im Dow legten um 2,18 Prozent zu und profitierten von einer Kooperation in Japan mit der Spieleentwicklerfirma Niantic Labs. Dabei geht es um das Smartphone-Spiel Pokemon Go, das in vielen Ländern einen wahren Hype ausgelöst hat.
Wenig Enthusiasmus dagegen löste die Quartalsbilanz von IBM aus. Die Aktien des sich im Umbauprozess befindlichen Computer-Giganten verloren 0,18 Prozent. Grösser waren allerdings nach vorgelegten Zahlen die Verluste für die Aktien der Investmentbank Goldman Sachs mit minus 1,18 Prozent. Schlusslicht aber waren die Papiere des Softwarekonzerns Microsoft mit minus 1,61 Prozent, der nach Börsenschluss seinen Geschäftsbericht vorlegt.
An der Nasdaq zogen vor allem die Papiere des Online-Videodienstes Netflix mit einem Kursrutsch um 13,13 Prozent die Aufmerksamkeit auf sich. Trotz fast weltweiter Verfügbarkeit hatte Netflix das schwächste Kunden-Wachstum seit drei Jahren verzeichnet. Der Grund dafür seien Preisanhebungen gewesen, hiess es. Die Yahoo-Aktien gewannen 0,58 Prozent. In seinem möglicherweise letzten Quartal als eigenständiges Unternehmen hatte der Internet-Pionier erneut einen beträchtlichen Verlust verzeichnet.
Monsanto hingegen setzte den Milliardenpoker mit Bayer fort: Der US-Saatguthersteller hält auch das jüngst von 122 auf 125 US-Dollar je Aktie angehobene milliardenschwere Übernahmeangebot des deutschen Pharma- und Agrarchemiekonzerns für zu niedrig, gibt sich aber weiter gesprächsbereit – wie auch Bayer. Man sehe einer Fortsetzung des Dialogs unter einer angemessenen Vertraulichkeitsvereinbarung entgegen, die den Zugang zu weiteren Informationen ermögliche, hiess es am Abend seitens der Leverkusener. Monsanto legten um 0,40 Prozent auf 106,87 Dollar zu
Der Euro kostete zur Schlussglocke an der Wall Street 1,1018 Dollar, nachdem der Kurs der Gemeinschaftswährung zuvor durch schlechte Signale aus der Wirtschaft der Eurozone und einem starken Dollar unter Druck geraten war. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs in Frankfurt auf 1,1035 (Montag: 1,1053) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9062 (0,9047) Euro. Am US-Rentenmarkt stiegen richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen um 7/32 Punkte auf 100 19/32 Punkte und rentierten mit 1,56 Prozent. (awp/mc/upd/ps)