US-Schluss: Dow freundlich – Tech-Werte schwach

US-Schluss: Dow freundlich – Tech-Werte schwach

New York – Die Standardwerte an der Wall Street haben ihren jüngsten Rekordkurs am Freitag gebremst fortgesetzt. Technologietitel wurden hingegen von trüberen Aussichten einiger Branchenunternehmen ausgebremst. Belastung kam zudem von aktuellen Äusserungen von US-Notenbankchef Jerome Powell, der erneut den Beginn des Ausstiegs aus der lockeren Geldpolitik signalisierte. «Wir sind auf dem besten Weg, mit der Reduzierung unserer Anleihekäufe zu beginnen», sagte Powell. Das sogenannte Tapering solle Mitte 2022 abgeschlossen sein, falls sich die Wirtschaft insgesamt wie erwartet entwickle.

Der Dow Jones Industrial erreichte im frühen Handel einen weiteren Höchststand bei 35 765 Punkten und schloss mit einem Plus von 0,21 Prozent bei 35’677,02 Zählern. Daraus resultierte für den Leitindex ein Wochengewinn von rund einem Prozent. Der marktbreite S&P 500 verbuchte ebenfalls ein Rekordhoch, drehte aber ins Minus und verlor letztlich 0,11 Prozent auf 4544,90 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 büsste 0,87 Prozent auf 15’355,07 Punkte ein.

Die am Vorabend nach US-Börsenschluss veröffentlichten Quartalsberichte von Intel und Snap dämpften die gute Stimmung für Technologiewerte. Intel wird von der globalen Komponenten-Knappheit gebremst. Zwar konnte der Konzern im vergangenen Quartal noch Zuwächse bei Umsatz und Gewinn verbuchen, verschreckte die Anleger aber mit der Ankündigung, dass das Geschäft angesichts der hohen Investitionen in neue Werke zunächst weniger profitabel laufen werde. Die Aktien fielen als klares Schlusslicht im Dow um fast zwölf Prozent.

Noch schlimmer erging es den Snap-Papieren, die um mehr als 26 Prozent einbrachen. Der Betreiber der Foto-App Snapchat ist nach eigenen Angaben in seinem Werbegeschäft von Apples Massnahmen für mehr Privatsphäre auf dem iPhone hart erwischt worden. Negativ wirkten sich zudem die Lieferkettenprobleme aus, weil Kunden weniger ins Marketing investierten.

Die Titel von Beyond Meat litten unter einer reduzierten Umsatzprognose des Fleischersatz-Produzenten für das dritte Quartal und sackten um fast zwölf Prozent ab. Das Unternehmen kämpft eigenen Aussagen zufolge gegen rückläufige Einzelhandelsbestellungen, operative Herausforderungen und anhaltende Auswirkungen von Covid-19.

Die Papiere von American Express waren mit einem Kursgewinn von 5,4 Prozent der Spitzenreiter im Dow. Der Kreditkartenkonzern erwirtschaftete im vergangenen Quartal mehr Umsatz als gedacht und konnte seinen Gewinn dank höherer Ausgaben seiner Kunden kräftig steigern.

Die Anteilscheine von Tesla setzten ihre Vortagesrally fort und stiegen um 1,8 Prozent auf ein Rekordhoch. Tags zuvor hatte der Elektroauto-Hersteller mit eindrucksvollen Geschäftszahlen geglänzt.

Der Kurs des Euro hielt im US-Handel seinen leichten Vorsprung aus dem europäischen Geschäft und wurde zuletzt mit 1,1641 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1630 (Donnerstag: 1,1637) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8599 (0,8593) Euro gekostet.

Bei den US-Staatsanleihen stieg der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) um 0,11 Prozent auf 130,33 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Papiere betrug 1,66 Prozent. (awp/mc/ps)

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