US-Schluss: Rekordserie reisst auch vor Wochenende nicht ab
New York – Auch am letzten Handelstag der Woche haben die Investoren auf US-Aktien gesetzt. Der Dow Jones Industrial kletterte am Freitag bereits in den ersten Handelsminuten auf einen weiteren Höchststand, ebenso der marktbreite S&P 500. Der technologielastige Nasdaq 100 blieb am Ende mit einem Plus von 0,11 Prozent auf 14’041,91 Zähler etwas zurück, markierte aber ebenfalls ein Rekordhoch.
Der Dow baute die Gewinnserie der vergangenen Wochen um weitere 0,48 Prozent auf 34’200,67 Punkte aus. Auf Wochensicht steht für den Leitindex ein Aufschlag von gut einem Prozent zu Buche. Seit Jahresbeginn kann der Dow ein Plus von fast zwölf Prozent vorweisen. Der marktbreite S&P 500 rückte am Freitag um 0,36 Prozent auf 4185,47 Zähler vor. Die immer mehr Fahrt aufnehmende Konjunktur und die Fortschritte bei den Corona-Impfungen in den USA treiben die Börsen weiter voran.
Trotz der Kursrally der vergangenen Wochen und Monate sehen Experten noch immer Aufwärtspotenzial: Die schweizerische Bank UBS erhöhte an diesem Freitag das Kursziel für den S&P 500 Index bis zum Jahresende von 4200 auf 4400 Punkte. «Da sich die Wiedereröffnung der Wirtschaft in den kommenden Monaten beschleunigen sollte, glauben wir, dass der Bullenmarkt weiterhin auf einem soliden Fundament steht», schrieb Investment-Chef Mark Haefele.
Nach zuletzt zwei Stimulus-Runden von Seiten der US-Regierung und dank anhaltender Fortschritte bei den Impfungen gegen das Coronavirus mehren sich dem Experten zufolge die Belege, dass die wirtschaftlichen Aktivitäten in den USA wieder Fahrt aufnehmen. Zudem sei der Kostendruck der Unternehmen weitgehend nur vorübergehender Natur und könne durch Umsatzwachstum ausgeglichen werden.
Mit Blick auf die Einzeltitel sorgten die Quartalsberichte von Unternehmen für Bewegung. So gerieten die Aktien der Banken Morgan Stanley und Bank of New York Mellon unter Druck mit Verlusten von 2,8 beziehungsweise 4 Prozent. Der Quartalsbericht von Morgan Stanley hatte trotz starker Zahlen auch einen Makel. So gingen durch den Zahlungsausfall eines einzigen Kunden über 900 Millionen Dollar verloren. Bei der Bank of New York Mellon monierten Analysten die Profitabilität im Geschäft mit verzinsten Wertpapieren.
Der Kurs des Vermögensverwalters State Street sackte gar um sieben Prozent ab. Die Prognose weniger stark steigender Gebühren im laufenden zweiten Quartal enttäuschte die Investoren.
Die Papiere von Alcoa zogen dagegen um 8,5 Prozent nach oben auf den höchsten Stand seit Ende 2018. Der Konzern profitierte zum Jahresauftakt von steigenden Aluminiumpreisen im Zuge der erwarteten Konjunkturerholung, vor allem in den USA.
An die Spitze des Dow Jones Index setzten sich Cisco mit einem Gewinn von 2,3 Prozent. Das Analysehaus Wolfe Research riet zum Kauf der Aktien des IT-Netzwerkausrüsters. In den vergangenen Wochen hatten bereits die beiden grossen Investmenthäuser Goldman Sachs und JPMorgan die Cisco-Aktien höher eingestuft.
Der Euro präsentierte sich am Freitag erneut stabil, verpasste aber knapp den Sprung über die Marke von 1,20 US-Dollar. Zuletzt kostete er in New York 1,1981 Dollar. Die Europäisch Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1986 (Donnerstag: 1,1970) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8343 (0,8354) Euro gekostet.
US-Staatsanleihen gaben nach, die ungebrochene Hausse am US-Aktienmarkt liess die Anleihen in den Hintergrund treten: Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) sank um 0,14 Prozent auf 132,21 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Anleihen lag bei knapp 1,6 Prozent. (awp/mc/ps)