US-Schluss: Dow auf Achterbahnfahrt wegen Ukraine
New York – Die Krise in der Ukraine hält auch die US-Börsen weiterhin im Würgegriff. Dies dokumentierte der turbulente Verlauf und festere Schluss des Dow Jones Industrial am Dienstag. Der Leitindex war nach einem freundlichen Auftakt ins Minus gerutscht und erholte sich im späten Handel. Am Ende gewann der Dow 0,55 Prozent auf 16 262,56 Punkte. Der S&P 500 stieg um 0,68 Prozent auf 1842,98 Punkte. Der Technologieindex Nasdaq 100 kletterte um 0,38 Prozent auf 3487,85 Punkte nach oben.
Händlern zufolge sorgten negative Konjunkturdaten sowie Berichte über Kämpfe zwischen prorussischen Separatisten und ukrainischen Sondereinsatztruppen in der Ostukraine für Belastung. Zur Eröffnung hatte sich der Leitindex wegen Hoffnungen auf eine gute Berichtssaison der US-Unternehmen um rund ein halbes Prozent nach oben bewegt. Auslöser dafür waren positiv interpretierte Geschäftszahlen von Coca-Cola und Johnson & Johnson gewesen.
Anleger wägten derzeit permanent unternehmenstechnische, konjunkturelle und geopolitische Nachrichten gegeneinander ab. Die daraus resultierende grosse Unsicherheit im Markt sorge für eine hohe Volatilität und einen sich minütlich ändernden Wind am Markt, kommentierte ein Fondsmanager. Jens Klatt, Chefanalyst von DailyFX, sagte: «Kurzfristige Erholungen werden von den Investoren genutzt, um Aktien abzustossen. Die weiterhin undurchsichtige Lage in der Ukraine wird als Anlass genommen, die Gewinne der vergangenen Monate und auch Jahre zu sichern.»
Die am Dienstag veröffentlichten US-Wirtschaftsdaten enttäuschten insgesamt. So hatte sich die Stimmung der Industrie im US-Bundesstaat New York im April überraschend eingetrübt. Der Empire-State-Index war von 5,61 Punkten im Vormonat auf 1,29 Zähler und damit auf den tiefsten Stand seit vergangenen November gefallen. Ökonomen hatten hingegen mit einem Anstieg auf 8,00 Zähler gerechnet. Zudem hatte sich der US-Häusermarkt im April nicht von dem starken Einbruch im Winter erholt. Der NAHB-Hausmarktindex war weniger als erwartet gestiegen.
Aus Unternehmenssicht konnten Coca-Cola und Johnson & Johnson mit ihren Quartalszahlen überzeugen. Trotz eines Umsatz- und Gewinnrückgangs erfüllte der Brausekonzern die Erwartungen der Analysten. Die Aktien legten letztlich um 3,74 Prozent zu und waren damit Spitzenreiter im Dow.
Nach einem überraschend starken Jahresstart schraubte der Konsumgüter- und Medizintechnikproduzent Johnson & Johnson seine Jahresziele hoch. Bei Umsatz und Gewinn in den ersten drei Monaten hatte der Konzern besser abgeschnitten als von Experten erwartet. Die Aktien gewannen auf dem zweiten Indexplatz 2,12 Prozent. Nach Börsenschluss veröffentlichte der Chiphersteller Intel seine Quartalszahlen, die leicht über den durchschnittlichen Analystenprognosen lagen. Die Papiere kletterten im nachbörslichen Geschäft um 2,12 Prozent. (awp/mc/upd/ps)