New York – Schwache Handelsdaten aus China haben die Wall Street am Dienstag belastet. Besonders enttäuscht hatte, dass die Exporte im Februar um ein Viertel eingebrochen waren. Einen solch heftigen Rückgang hatte es zuletzt im Mai 2009 gegeben. Zudem waren die Importe um knapp 14 Prozent gesunken. Damit machten sich unter den Anlegern wieder Sorgen vor einer Abschwächung der Weltwirtschaft breit.
Der Dow Jones Industrial konnte zwar seine anfänglichen Verluste zwischenzeitlich fast komplett wettmachen, geriet zum Handelsende aber wieder unter Druck. Nach fünf Gewinntagen in Folge fiel der US-Leitindex damit um 0,64 Prozent auf 16 964,10 Punkte. Zu Wochenbeginn hatte das Börsenbarometer noch an seine Erholungsrally angeknüpft und sich dank steigender Ölpreise ins Plus gerettet.
Der marktbreite S&P-500-Index verlor am Dienstag 1,12 Prozent auf 1979,26 Punkte. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,88 Prozent auf 4265,51 Punkte nach unten.
Enttäuschende Nachrichten kamen zudem vom chinesischen Automarkt: Dort hatte sich das Wachstum zum Jahresauftakt trotz fortgesetzter Steuererleichterungen wieder abgeschwächt. Das belastete auch die entsprechenden Branchenwerte in den USA: So fielen die Aktien von General Motors (GM) und Ford um jeweils knapp 3 Prozent.
Im Dow büssten die Aktien von DuPont 1,82 Prozent ein. Am Montag noch hatten sie mit einem Gewinn von rund zweieinhalb Prozent von Spekulationen um eine Übernahmen durch den deutschen Branchenkollege BASF profitiert.
Am Indexende fielen die konjunktursensiblen Anteilsscheine des Baumaschinenherstellers Caterpillar um rund 4 Prozent. Zu den besten Werten zählten die Aktien des Software-Unternehmens Microsoft und der Schnellrestaurantkette McDonald’s mit Gewinnen von jeweils gut 1 Prozent.
Die Anteilsscheine des Modehändlers Urban Outfitters sprangen um gut 16 Prozent hoch und waren damit der einsame Favorit im S&P 500. Das Unternehmen hatte mit der Vorlage seiner Quartalszahlen positiv überrascht. Der Quartalsgewinn im Schlussquartal 2015 lag mit 0,61 US-Dollar je Aktie über der höchsten von der Nachrichtenagentur Bloomberg erfragten Analystenschätzung.
Die Aktien von Shake Shack büssten derweil knapp 12 Prozent ein. Die Schnellrestaurant-Kette hatte ihre Bilanz vorgelegt und dabei mit ihren Zielen für das Umsatzwachstum 2016 enttäuscht. Analystin Karen Holthouse von der US-Bank Goldman Sachs wies insbesondere auf die überraschend hohen Lohnkosten hin, die das Unternehmen für dieses Jahr anpeile.
Unter den Fluggesellschaften sackten die Papiere von JetBlue Airways um rund 9 Prozent ab. Das Unternehmen hatte einen Umsatzrückgang in Aussicht gestellt.
Der Eurokurs hielt sich knapp über 1,10 US-Dollar. Zuletzt kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,1007 Dollar. Richtungweisende zehnjährige Anleihen kletterten angesichts der Verluste an der Wall Street um 21/32 Punkte auf 98 4/32 Punkte nach oben. Sie rentierten mit 1,830 Prozent. (awp/mc/upd/pg)